Presseresonanz

Ausstellung im Phönix eröffnet

KUNST Aquarelle mit Stadt-Ansichten von Peter Pfeifer sind zu sehen.

Unter dieser Überschrift berichtete die Mitteldeutsche Zeitung am 24.01.2022 wie folgt:

WITTENBERG/MZ - Rund 30 farbige Aquarelle sind seit Freitag im oberen Foyer der Phönix Theaterwelt in Wittenberg zu sehen. Geschaffen hat diese Werke, die unter dem Titel „Die kleine Aquarellkunst… - unsere Heimat mit ihren vielen Reizen“ zusammengestellt wurden, Peter Pfeifer. Der 60-Jährige lebte 40 Jahre in Wittenberg und nun schon 20 Jahre in Dessau. Die Leidenschaft zum Zeichen in sehr jungen Jahren ist geblieben. Seit einem Jahr ist der Skizzierstift immer dabei, im Atelier warten die Aquarellfarben. „Wittenberg mit seinen reizvollen Motiven in der Architektur oder Landschaftsmotive wie Wörlitzer Parkanlagen sowie andere Motive bringe ich auf Papier“, so Pfeifer.
Die Ausstellung kann in den kommenden Monaten in Verbindung mit einer Veranstaltung in der Phönix Theaterwelt Wittenberg besucht werden oder an diesen Tagen. Es ist auch möglich, die Aquarelle zu erwerben.


Vernissage im „Phönix“

Unter dieser Überschrift berichtete die Mitteldeutsche Zeitung am 18.01.2022 wie folgt:

Eine neue Ausstellung wird derzeit in der Galerie der Phönix Theaterwelt in Wittenberg vorbereitet. Unter dem Titel „Die kleine Aquarellkunst - unsere Heimat mit ihren vielen Reizen“ stellt der Künstler Peter Pfeifer aus Dessau einen Teil seiner Arbeiten aus.
Pfeifer, der bis zu seinem 40. Lebensjahr in Wittenberg wohnte, habe die Leidenschaft zum Zeichnen schon in sehr jungen Jahren entdeckt und bis heute für sich beibehalten, heißt es in der Mitteilung weiter. Seit einem Jahr sei der Skizzierstift immer dabei und im Atelier warten die Aquarellfarben, schreibt Petra Deckert vom Förderverein der Theaterwelt.
Insbesondere Wittenberg mit seinen reizvollen Motiven in der Architektur, aber auch Landschaftsmotive wie die Wörlitzer Parkanlagen bringe er auf das Papier. Etwa 30 farbige Aquarelle gibt es laut Deckert in den nächsten Monaten im Theater an der Wichernstraße zu sehen. Die Eröffnung ist für Freitag, 21. Januar, um 18.30 Uhr im oberen Foyer geplant.

Marktplatz Wittenberg

Kostümshow, Duftkerzen und Schmuck

Kleider aus der Phönix-Theaterwelt

Unter dieser Überschrift berichtete die Mitteldeutsche Zeitung am 23.09.2020 wie folgt:

JESSEN/MZ - Das Konzept ist fertig, die Flyer gedruckt. „Der Erlebniseinkauf findet aufgrund der Corona-Bestimmungen diesmal nur am Nachmittag statt“, sagt die Jessenerin Andrea Panick, die trotzdem überzeugt ist, dass es „der losen Interessengemeinschaft von Gewerbetreibenden“ gelungen ist, am 2. Oktober ein tolles Programm auf die Beine zu stellen.

Der Start erfolgt um 15.30 Uhr mit der Kostümshow des Fördervereins der Phönix Theaterwelt aus Wittenberg. „Wir haben den Kostüm-Fundus des ehemaligen Mitteldeutschen Landestheaters erhalten und werden in Jessen einen Großteil daraus präsentieren“, sagt die Vereinsvorsitzende Petra Deckert und verweist zudem darauf, dass die Kostüme von Privatpersonen ausgeliehen werden können. Wer zum Beispiel mal als König zum Karneval gehen möchte, kann sich gern an den Förderverein wenden. Gezeigt werden unter anderem von sieben Darstellern Kostüme aus „My Fair Lady“, „Mein Freund Bunbury“ oder „Die keusche Susanne“. Die Moderation vor dem Alten Rathaus übernimmt Karin Freydank.

Zum Programm gehören dann auch eine Schmuck- und Uhrenshow, eine Schau zur Herbst- und Wintermode, eine Theatervorführung der Evangelischen Grundschule Holzdorf mit „Pippi Langstrumpf“. Im Jessener „Tintenfass“, einem Schreibwarengeschäft, wird es in einem „Hofladen“ Seifen und Duftkerzen aus England geben.

Modenschau

10 Jahre Phönix Theater

Masken-Aktion will sichtbar ein kulturelles Zeichen setzen

Unter dieser Überschrift berichtete der "Wochenspiegel" am 13.08.2014 wie folgt:
Förderverein engagiert sich mit Spenden, tatkräftigen Hilfeleistungen und Ideen.

Wittenberg (wg). Zum zehnten Mal jährt sich 2014 die Gründung der Phönix Theaterwelt Wittenberg und mit ihr die Gründung des Förder- und des Betreibervereins. Gefeiert wird der Geburtstag mit einer Festveranstaltung am 25. Oktober.„ Die Phönix Theaterwelt nimmt heute einen festen Platz in der Kulturlandschaft unserer Stadt ein“, erklärt Horst Dübner, Vorsitzender des Fördervereins. Viele Menschen hätten das Theater neu oder wieder entdeckt.„ Die Zeit bis zur Festveranstaltung wollen wir nutzen, um den Geburtstag öffentlichkeitswirksam zu begleiten“, erklärt Dübner, der sich wünscht, dass sich möglichst viele Bürger in die Schar der Gratulanten einreihen – und am Ende Diana Pielorz als Chefin des Betreibervereins ein Geld-Präsent überreicht werden kann, denn im Theatergebäude stehen nach wie vor Sanierungen und Schönheitsreparaturen an, die Geld kosten.

Ein kulturelles Zeichen setzen

Mitmach-Aktion zum zehnten Geburtstag der Phönix Theaterwelt

Dazu hat sich der Förderverein eine Aktion einfallen und 1.000 Phönix-Masken in verschiedenen Farben drucken lassen. „Wir wollen ein kulturelles Zeichen setzen und die Bürger animieren, mitzumachen, sich zu ihrem Theater zu bekennen“, berichtet Ideengeberin Julia Miersch, die die Masken und das Info-Plakat entworfen hat. Mit den Masken zum Preis von zwei Euro kann man Freunde, Kollegen und Verwandte oder sich selbst eine Freude machen. Die Aktion beginnt mit der Wittenberger Erlebnisnacht am 16. August, an diesem Abend werden Mitglieder des Fördervereins in Theaterkostümen und einem Bauchladen unterwegs sein, um die statisch haftenden Masken zu verkaufen. Überdies beteiligen sich Geschäfte und Einrichtungen in der Altstadt an der Aktion. Man kann mit den Masken das Auto oder den Spiegel schmücken oder seiner Fantasie freien Lauf lassen. In der Altstadt stehen dafür auch zwei Aktionsflächen zur Verfügung: Die Ladentüren der Geschäfte in der Collegienstraße 72 und 83, die passend zum Thema„10 Jahre Phönix Theaterwelt Wittenberg“ gestaltet werden. Aber auch im Theater wird eine solche Fläche zur Verfügung stehen, die mit den erworbenen Phönix-Masken beklebt werden kann. Seit zehn Jahren bemühen sich der Förder- und der Betreiberverein um die Entwicklung der Phönix Theaterwelt.„Als das Haus am 30. Oktober 2004 eröffnet wurde, befand sich das frühere Mitteldeutsche Landestheater in einem sehr schlechten Zustand“, erinnert Dübner. Die Mitglieder des im April 2004 gegründeten Fördervereins leisteten Hilfe, um das Theater zu erhalten und wieder zu beleben.„Wir haben mit unseren Spenden, mit tatkräftiger Hilfeleistung und mit Ideen dafür gesorgt, dass am ehemaligen Theaterstandort auch weiterhin Kultur dargeboten werden kann, die alle Altersgruppen begeistert“, so Dübner.Überdies bietet die Phönix Theaterwelt auch heimischen Vereinen und Kulturschaffenden eine Bühne. Mehr als 100 Mitglieder des Fördervereins sowie viele Freunde des Phönix engagieren sich seit zehn Jahren auf vielfältige Weise, zum Beispiel bei Entrümplungs-, Schrott- und Maleraktionen, bei der Gestaltung und Pflege des Vorgartens, bei handwerklichen Arbeiten, bei der Organisation neuer Veranstaltungsreihen wie jüngst den Poetry Slam und vielem mehr. Der Förderverein bringt Ideen ein und ist auch für die halbjährlich wechselnde Galerie im oberen Foyer verantwortlich, ebenso für die Teilnahme am Weihnachtsmarkt der Vereine und den Aktionstag der Vereine im Phönix. 40.000 Euro brachten Fördervereinsmitglieder und Theaterfreunde in den vergangenen zehn Jahren auf, unter anderem für die Aktion „Ein Flügel für Phönix“. Auch künftig, verspricht Dübner, wolle man den Betreiberverein nach besten Kräften unterstützen.„Vorhang auf – 10 Jahre Phönix Theaterwelt Wittenberg“ lautet das Motto der Festveranstaltung am 25. Oktober. Auf dem Programm stehen Musik, Tanz und ein wenig Show sowie ein Rückblick in die Vergangenheit und ein Ausblick auf die Zukunft. Auftreten werden Künstler aus der Region, aber auch bekannte Stars.

Info

Die Phönix-Maskenaktion dauert bis zum 31. Oktober, bei Bedarf können weitere Masken gedruckt werden. Der Erlös kommt der Phönix Theaterwelt zu Gute. 18 Geschäfte und Einrichtungen beteiligen sich, unter anderem die Tourist-Information, die Jugendherberge, das Galerie-Café Augenschmaus, das Modehaus I. G. Schneider, Wer hat Stil, Reisebüro Paul, Schuh Karen und Petra Moden. Erhältlich sind die Masken auch an der Theaterkasse in der Wichernstraße 11a. Geschäfte, die sich an dieser Aktion beteiligen wollen, wenden sich bitte an Horst Dübner, Tel.: 03491/41 29 59 oder 0151/11 26 62 73.


Vorhang auf!

JUBILÄUM Die Phönix Theaterwelt feiert dieser Tage ihr zehnjähriges Bestehen.

VON ILKA HILLGER

Unter dieser Überschrift veröffentlichte die Mitteldeutsche Zeitung am 12.08.2014 folgenden Atikel:

WITTENBERG/MZ- Tausend Masken könnten bald in ganz Wittenberg von Fenstern, Scheiben, Türen oder Autos lächeln. Im Doppel sind sie das klassische Symbol fürs Theater: Eine Larve lacht, die andere lässt die Mundwinkel hängen. In Wittenberg aber wird nur gelächelt, denn das Erscheinen der Masken ist mit einem ausschließlich freudigen Grund zu erklären: Die Phönix Theaterwelt feiert in diesem Herbst ihr zehnjähriges Bestehen. Die kunterbunten Aufkleber bereiten das Jubiläum schon Wochen vor dem Termin vor. Sie sind eine Aktion des Fördervereins, ein Geschenk der Unterstützer an den Trägerverein, der das Theatergebäude in der Wichernstraße betreibt und mit Leben füllt, nachdem das Mitteldeutsche Landestheater 2001/02 seine letzte Spielzeit erlebte und als Bühne mit eigenem Ensemble nach 57 Jahren den Vorhang schloss.
In der Phönix Theaterwelt heißt es dieser Tage indes "Vorhang auf!". "Wir wollen mit dieser Aktion den Machern gratulieren und den Wittenbergern und Theatergästen die Chance geben, sich in den Gratulationsreigen einzureihen", erklärt Horst Dübner. Der Vorsitzende des Fördervereins der Theaterwelt hat sich bei der Vorstellung der Aktion schon mal den Bauchladen umgeschnallt und versucht, die ersten Aufkleber zu verkaufen. So richtig in Aktion und auf den Straßen der Stadt wird man ihn und seine Mitstreiter bei der Erlebnisnacht am 16. August sehen, dem Aktionsstart. Dann sollen in der Collegienstraße 72 und 83 die Schaufenster von zwei leerstehenden Geschäften mit Informationen über die beiden Vereine gestaltet sein und die Ladentüren als Aktionsfläche für die Masken dienen.
"Die sind selbst haftend, aber nicht klebend", erklärt Dübner die Spezialanfertigung, die Eventmanagerin Julia Miersch erdachte und entwarf. Eben diese Haftmasken wird es ab sofort in rund 20 Geschäften der Wittenberger Innenstadt für zwei Euro zu kaufen geben - wer mag kann gerne mehr geben. Dann gelte es, die Masken nur noch an Wände und Flächen zu bringen und so ein Zeichen für das Bespieltheater zu setzen.
"Wir hoffen auf ein schönes buntes Bild in der Innenstadt und dass die Schweine reichlich gefüttert werden", sagt Dübner und meint mit letzteren die Spardosen, die sich an den Verkaufsorten derart füllen sollen, dass am Ende ein hoher Betrag als Geburtstagsgeschenk an die Phönix Theaterwelt überreicht werden kann. Geschehen soll das am 25. Oktober bei einer Festveranstaltung. "Dann müssen wir auch mal wieder auf die Bühne, obwohl das eigentlich nicht so unser Terrain ist. Wir sind fürs Organisieren zuständig", sagt Diana Pielorz. Die Vorsitzende des Trägervereins gibt sich noch geheimnisvoll, wenn es um diesen offiziellen Termin für Gratulanten und Theaterfreunde geht. "Man erlebt Künstler aus Wittenberg auf der Bühne und solche, die man aus Funk und Fernsehen kennt", sagt sie vorerst. Wegbegleiter wolle man einladen und keine reine Show bieten, sondern auch Rückschau auf zehn Jahre Theaterwelt halten und erzählen, wohin der Wittenberger Phönix in der Zukunft fliegt. In der vergangenen Dekade schwang sich der Phönix durch Höhen und Tiefen, kam aber seiner Asche, aus der er erstanden ist, nie wieder gefährlich nah. Rund 50 Veranstaltungen, so Pielorz, biete man pro Saison an. "Also kommen wir auf gut 500 Termine", bilanziert sie. Und mit eben diesen wird es nach der Theaterpause im September weiter gehen.
Barbara Thalheim, Katja Ebstein, Jürgen von der Lippe und Uwe Steimle sind die ersten in der neuen Saison, die mit ihren Konzerten und Programmen den Wittenbergern die Inszenierungen von einst ersetzen. Längst sind es aber nicht mehr nur die bekannten Namen, die im Haus in der Wichernstraße auftreten. "Wir sind ein Haus der Vereine geworden", beschreibt Dübner die aktuelle Entwicklung. "Inzwischen haben wir hier mehr Bedarf für Vereine als Möglichkeiten." Die Nachfrage an Proben- und Vereinsräumen werde mit dem Abriss des KTC steigen. Doch Pielorz wie auch Dübner geben zu bedenken, dass die Theaterwelt zwar Ersatz sein kann und will, dafür aber die Voraussetzungen stimmen müssen. "Wir sind selbst ein Verein und können natürlich kein Förderverein für die anderen Vereine der Stadt sein. Wir haben selber zu kämpfen", sagt Pielorz.

Wenn man die Theaterwelt als Ersatz für das KTC sehe, sollte für eine Nutzung auch gezahlt und investiert werden, um die Räumlichkeiten herzurichten. "Die früheren Garderoben könnten ein Trakt für Vereine werden", findet Dübner. "Aber da muss man eben ein bisschen investieren." Und es braucht wohl ein wenig mehr als die Maskenaktion des Fördervereins, um dafür das Geld zusammen zu bekommen.

 

FÖRDERVEREIN
Über 100 Mitglieder engagieren sich

Im April 2004 gründete sich der Förderverein der Phönix Theaterwelt Wittenberg, einen Monat später folgte die Gründung des Trägervereins. Die Eröffnungsveranstaltung der Theaterwelt war am 30. Oktober 2004. Inzwischen engagieren sich mehr als 100 Mitglieder im Förderverein beispielsweise bei Entrümplungs- und Maleraktionen sowie u. a. bei der Organisation neuer Veranstaltungsreihen. Der Verein rief auch die Spendenaktion "Ein Flügel für Phönix" ins Leben und führte neun Wettbewerbe zu unterschiedlichen Themen durch. In den vergangenen zehn Jahren wurden Spenden in Höhe von rund 40 000 Euro entgegen genommen. IHI

KOMMENTAR

Glückwunsch!

Hand aufs Herz: Es gab Zeiten in der Geschichte der Phönix Theaterwelt Wittenberg, da haben nur noch unerschütterliche Enthusiasten daran geglaubt, dass sich die Betreiber der Spielstätte lange über Wasser halten werden. Es gab manche handfeste Krise und selten genügend Geld. Häufig blieb zudem das Publikum aus, mussten mangels Ticketverkauf kurzfristig Veranstaltungen abgesagt werden. Gut fürs Image war das nicht.
Dass sich dieser Phönix, der einst aus der Asche des Mitteldeutschen Landestheaters aufgestiegen ist, inzwischen prima gemausert hat, liegt einerseits am ungebrochenen Optimismus von Diana Pielorz vom Trägerverein. Es liegt an den zahlreichen Unterstützern, nicht zuletzt kann Pielorz sich in dieser Hinsicht auf einen rührigen Förderverein verlassen. Und es liegt gewiss auch am Publikum, das sich zunehmend mehr darauf zu besinnen scheint, vor seiner Haustür ein "Bespieltheater" zu haben. Nun wird Phönix also zehn Jahre alt. Herzlichen Glückwunsch!


„Verängstigte Augen ...“

TJC erinnert an 1.200 Kinder, die vergast wurden

Unter dieser Überschrift berichtete der "Wochenspiegel" am 30.04.2014 wie folgt:
Der Kinderdeportationszug als Theaterprojekt auch für Schulen.

Wittenberg(Wb). Der Theaterjugendclubs (TJC) „Chamäleon“ befasst sich in seinem neuen Projekt mit einem in der Geschichte der Nazi-Diktatur einmaligen Vorgang: Dem Kindertransport von Bialystock über Theresienstadt nach Auschwitz. Ursprünglich als Verhandlungsmasse von der Nazi-Regierung im Tausch gegen Kriegsgefangene vorgesehen, wurde am 17. August 1943 im Ghetto Bialystok ein Transport von circa 1.200 jüdischen Kindern zusammengestellt. „Vier Kinder sollten gegen einen deutschen Kriegsgefangenen getauscht werden“, erläutert Joachim Albrecht, Mitglied des Vereins „Hatikva“ („Hoffnung“) in Dresden, eine Begegnungsstätte für jüdische Kultur. Im Rahmen seiner historischen Recherchen zum Ghetto Theresienstadt stieß Albrecht auch auf die Kinderdeportation, daraus entstand 2012 ein Aufsatz, Grundlage für das neue TJC Projekt.

Kinderdeportationszug als szenische Lesung

Premiere im Phönix-Theater und ein Angebot für die Schulen

Joachim Albrecht gab den Aufsatz seinem Wittenberger Freund Fritz-Peter Schade, ehemaliger Geschäftsführer der Wiwog und Mitglied des Fördervereins der Phönix Theaterwelt Wittenberg: „Die Lektüre hat mich außerordentlich bewegt und ich war der Meinung, dass man die Opfer dem Vergessen entreißen muss.“ Der Text landete schließlich bei Horst Dübner, dem Vorsitzenden des Fördervereins Phönix und Mitglied des Kuratoriums der Sparkassen-Stiftung. „Die Stiftung hat beschlossen, das Theaterprojekt finanziell zu fördern, verbunden mit der Erwartung, dass das Stück nach der Premiere im Phönix auch an den Schulen im Kreis Wittenberg aufgeführt wird“, betont Dübner. Albrecht hat alle authentischen Orte, die im Zusammenhang mit dem Kinderdeportationszug stehen, besucht, Zeugenaussagen analysiert, Sekundärliteratur ausgewertet, Widersprüche untersucht und die Ergebnisse schließlich in einem langen Aufsatz zusammengefasst, der in der Zeitschrift „Medaon“ publiziert wurde. „Ein Drittel der 1.200 Kinder kamen von den beiden jüdischen Waisenhäusern in Bialystock, die anderen reihten ihre Eltern oftmals freiwillig in den Transport ein in der Hoffnung, sie damit vor dem sicheren Tod in den Vernichtungslagern zu bewahren“, erklärt Albrecht. Es habe das Gerücht gegeben, der Transport ginge in die Schweiz oder nach Palästina. Am 21. August 1943 wurden die Kinder nach Theresienstadt deportiert, ihre circa 60 erwachsenen Begleiter kamen sofort nach Auschwitz. „Als die Verhandlungen zwischen den Nazis und den Briten scheiterten, wurden 1.196 Kinder und 53 jüdische erwachsene Begleiter am 5. Oktober 1943 in aller Stille zum Bahnhof Bohusovice geführt, dort verladen und in Auschwitz zwei Tage später, unmittelbar nach der Ankunft, vergast“, berichtet Albrecht. TJC-Chef Markus Schuliers wird die akribische Arbeit von Albrecht als Grundlage für eine szenische Lesung verwenden. „Zum ersten Mal arbeiten wir mit einer wissenschaftlichen Abhandlung, die in eine theatralische Form gebracht werden muss“, so Schuliers. Der Kinderdeportationszug wird symbolisch dargestellt. Aus dem Film „Theresienstadt“, der später unter dem Titel „Der Führer schenkt den Juden eine Stadt“ bekannt wurde, sind Ausschnitte zu sehen. Außerdem erklingen Stücke des österreichischen Komponisten Viktor Ullmann, dessen Theresienstädter Nachlass nahezu vollständig erhalten blieb. Ullmann wurde 1944 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Info:

Die szenische Lesung „Sie hatten so verängstigte Augen – Der Kinderdeportationszug vom Ghetto Bialystok über Theresienstadt nach KZ Auschwitz“ hat am Mittwoch, dem 7. Mai, 19.30 Uhr, Premiere in der Studiobühne der Phönix Theaterwelt. Eine zweite Vorstellung gibt es am 8. Mai, ebenfalls 19.30 Uhr im Phönix. Rezitation: Kristina Mittag, Daniel Mühlmann, René Lenz und Chris Richter; Gesang: Alexandra Herhausen; Klavier: Michael Stolle. Schulen, die Interesse an einer Aufführung des Stücks haben, melden sich bitte beim TJC, Tel.: 03491/45 47 997, E-Mail: info@tjc-chamaeleon. de. Am 15. Juli führt der TJC das Stück in der Sekundarschule Ferropolis in Gräfenhainichen auf.


Förderverein bleibt verlässlicher Partner der Phönix Theaterwelt

Mitglieder und Sponsoren gesucht

Unter dieser Überschrift veröffentlichte der "Wochenspiegel" am 16.05.2012 folgenden Atikel:

Neue Spielzeit wartet nach Sommerpause mit einigen Höhepunkten auf.

Wittenberg (wg). „Wir wollen Bewährtes fortsetzen und Neues in Angriff nehmen“, erklärt Horst Dübner, Vorsitzender des Phönix Fördervereins, am Ende der achten Spielzeit. Hauptaufgabe bleibe, den Betreiberverein des Theaters finanziell zu unterstützen, deshalb suche man stets neue Mitglieder und Sponsoren. Wichtig seien auch die Sitzpatenschaften, die pro Spielzeit für 50 Euro vergeben werden: Interessenten können sich für die im September beginnende neue Spielzeit ab sofort melden.

In der vergangenen Saison konnte der Förderverein dem Theater 10.000 Euro zur Verfügung stellen, damit wurden dringende Arbeiten im und am Haus finanziert. Bewährt habe sich der neue Galeriebetrieb im oberen Foyer, dort werden mit Beginn der neunten Spielzeit Arbeiten von Erich Viehweger zu sehen sein. Der bekannte Wittenberger Künstler arbeitete 20 Jahre lang als Ausstattungsleiter am ehemaligen Mitteldeutschen Landestheater (MLT).

„Wir beteiligen uns an den Landesliteraturtagen im Herbst“, berichtet Dübner. In der Inszenierung von Markus Schuliers, Chef des Theaterjugendclubs, werden Musik, Schauspiel und Tanz miteinander verbunden. Eine Ausstellung wird an die Schließung des MLT vor zehn Jahren erinnern, gleichzeitig auch die schwierigen Anfänge als Stadttheater nach dem Zweiten Weltkrieg beleuchten und einen optimistischen Ausblick auf den hoffnungsvollen Neuanfang als Phönix Theaterwelt wagen. Überdies kehrt in der neunten Spielzeit auch das Puppenspiel wieder ins Phönix zurück.

„Sowohl Betreiberverein als auch Förderverein werden künftig eng mit dem Bildungszentrum Lindenfeld zusammenarbeiten, ebenso mit dem Mehr-Generationen-Haus“ berichtet Dübner. Man wolle sich gemeinsam zu einem „kulturpolitischen Dreieck“ vernetzen. Die Sommerpause werde man nutzen, um Ordnung in den Fundus zu bringen, der vom Trachtenverein ins Phönix wechselte. Im August wird es im Innenhof des Theaters ein Hoffest für Mitglieder und Interessenten geben, gedacht ist das Fest als Ideenwiese für Anregung und Kritik.

Kubanische Legenden

„In der neuen Spielzeit wird es einige Kracher geben“, verspricht Diana Pielorz, die Chefin des Betreibervereins. Einen besonderen Höhepunkt bietet der 9. Dezember mit der „Pasion de Buena Vista“. Es treten die legendären alten kubanischen Musiker und Sänger auf, ergänzt durch 20 junge Tänzerinnen und Tänzer.

„Die Show bietet ein authentisches Stück kubanischer Lebensfreude mit heißen Rhythmen, unverwechselbaren Stimmen und einer atemberaubenden Choreographie. Für den Phönix ist das Gastspiel mit einem erheblichen Aufwand verbunden, denn die Künstler benötigen für die Ausreise die Genehmigung der kubanischen Behörden: „Diese muss mindestens ein Jahr im Voraus beantragt werden“, so Pielorz.

Eröffnet wird die neue Spielzeit am 6. September: Täve Schur ist zu Gast in der Studiobühne, die Radsportlegende liest aus seiner Biographie, während Fotos und Filmaufnahmen Rückblenden in das sportliche Leben bieten. Eine „Cave Woman Show“ gibt im September praktische Tipps zur Haltung und Pflege eines beziehungstauglichen Partners. In der Solo-Show rechnet frau mit den selbsternannten Herren der Schöpfung ab.

Im Oktober steht eine neue orientalische Show mit Carola Meissner und ihren Bauchtänzerinnen auf dem Programm sowie im November und Dezember ein neues (Kinder-)Musical mit dem Tanzstudio Schwager. Einen vergnüglichen Höhepunkt setzt am 22. Oktober Jörg Knör, Stimmenimitator, Kabarettist und Comedian. Ob Kanzlerin Merkel, Rockpoet Lindenberg, Modezar Lagerfeld oder Literaturpapst Reich-Ranicki – der gebürtige Wuppertaler kann sie alle.

Neuwahlen

Auf der Mitgliederversammlung des Phönix Fördervereins wurden Horst Dübner, Lars Unruh, Rudolf Wasmeier und Petra Deckert in den Vorstand gewählt, als Beisitzer Karin Freydank, Eva Heise und Frank Beyer nominiert.


Kein Interesse der Schulen
Deutliche Worte bei der Jahresmitgliederversammlung des Phönix-Fördervereins

Unter dieser Überschrift berichtete der "Wochenspiegel" am 24.02.2010 wie folgt:



Mitglieder des Theaterjugendclubs führten zur Jahresmitgliederversammlung des Fördervereins Szenen aus dem neuen Loriot-Abend auf. Premiere ist am 27. Februar, 17 Uhr, im Mehrgenerationenhaus. Foto: Wolfgang Gorsboth



Wittenberg(Wb).Mit Szenen aus dem neuen Loriot-Abend des Theaterjugendclubs erlebte die Jahresmitgliederversammlung der Phönix Theaterwelt im Mehrgenerationenhaus einen heiteren Auftakt. Fördervereinsvorsitzender Horst Dübner holte indes das fröhlich eingestimmte Publikum auf den Boden der harten Realität zurück: “Wir brauchen Geld, Geld, Geld!“

Dazu sollen neue Mitglieder gewonnen, noch mehr Sponsoren und Förderer für die Phönix Theaterwelt begeistert sowie weitere Sitzpatenschaften im Großen Haus vermittelt werden. Nicht jede Vorstellung in der Vergangenheit hat eine schwarze Null geschrieben, Projekte müssen kofinanziert werden und das Theatergebäude in der Wichernstraße bedarf immer wieder Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen. Dafür benötigt der Phönix-Trägerverein die finanzielle Unterstützung des Fördervereins: Geld- und Sach-spenden sowie Eigenleistungen.

“Für unser Theater sind vom Gesetzgeber regelmäßige TÜV-Prüfungen vorgeschrieben, ohne TÜV-Siegel bleibt der Vorhang unten“, berichtete Diana Pielorz, Vorsitzende des Trägervereins. Als nächstes muss die Sicherheits- und Notbeleuchtungsanlage erneuert werden, die Kosten belaufen sich auf circa 6.000 Euro, und auch die Dächer sind dringend sanierungsbedürftig. Mit Hilfe der Stadt Wittenberg konnte 2009 die Heizungsanlage komplett umgebaut werden, so dass jetzt die unterschiedlichen Veranstaltungsbereiche getrennt beheizt werden können, eine enorme Kostenersparnis. Operetten, Musicals und Comedy werden vom Publikum besonders gut angenommen.

Mit dem Auftritt des russischen Nationalballetts, Lakomys “Traumzauberbaum“ und dem Gastspiel des Bundesjugend-Sinfonieorchesters konnte Phönix dem Publikum hochkarätige Theaterkost ganz unterschiedlicher Genres anbieten, trotz Schließung des Mitteldeutschen Landestheaters. “Es gehört zu unserem Anspruch, regelmäßig Klassiker-Inszenierung anzubieten, eine besondere Zielgruppe sind die Schulen“, erklärte Dübner. Die “Faust“-Inszenierung der Landesbühne Eisleben sorgte bei der ersten Präsentation vor ausverkauftem Haus für Furore.

Doch bei der zweiten Auflage am 30. Dezember 2009, die speziell für Schulen auf den Vormittag gelegt wurde, konnten nur 150 Karten verkauft werden. Peinlich, denn es kamen so gut wie keine Schüler. Auch der Oscar Wilde-Klassiker “The Importance of being Earnest“, der am 17. Februar des Jahres in der Originalsprache aufgeführt wurde, stieß mit Ausnahme einer Klasse des Wittenberger Fachgymnasiums auf Desinteresse. Förder- und Trägerverein wollen nun mit den Schulen in Stadt und Kreis beraten, wie die Zusammenarbeit verbessert werden kann.

Projekte wie der Theaterkindergarten und Theaterangebote für Kinder ab zwei Jahren werden auch 2010 fortgeführt, außerdem unterstützt der Förderverein die AIDS-Gala des Clack Theaters am 26. März im Phönix. Speziell für Senioren, die vom regionalen Busverkehr abhängig sind, soll es in Zukunft verstärkt Nachmittagsaufführungen geben, für die die Volkssolidarität in ihren Begegnungsstätten werben will. “Die einzigartige Kooperation mit der Kreismusikschule und der Deutsch-Russländischen Ge-sellschaft wird fortgesetzt“, versicherte Dübner.

Neuer Vorstand


Außerdem wählte die Jahresmitgliederversammlung den neuen Vorstand, ihm gehören an: Horst Dübner, Karl Walter Greß, Rudolf Wasmeier, Petra Deckert, Frank Beyer, Lars Unruh, Eva Heise und Karin Freydank.


Neues aus dem Phönix
Eine Kulturinitiative von Bürgern für Bürger

Unter dieser Überschrift berichtete der "Wochenspiegel" am 07.01.2010 wie folgt:



Horst Dübner, Vorsitzender des Fördevereins Phönix Theaterwelt, wirbt für Sitzpatenschaften. Foto: Wolfgang Gorsboth

Wittenberg(Wb).“Alle Genres, vom Schauspiel über Musik und Tanz bis hin zu Kabarett und Kinderstücken, stehen von Januar bis Mai 2010 auf dem Spielplan“, erläutert Diana Pielorz vom Betreiberverein der Phönix Theaterwelt, “wir hoffen, für jeden Geschmack und Interessen die passenden Angebote bereit- zuhalten.“

Die Betreiber und die Mitstreiter vom Förderverein sehen sich als Kulturinitiative von Bürgern für Bürger mit dem Ziel, einen regelmäßigen Theaterspielbetrieb auch ohne eigenes Ensemble zu gewährleisten. Die Betreiber möchten an die erfolgreiche Spielzeit 2008/09 anknüpfen: 11.500 Gäste besuchten 51 Veranstaltungen. Auch die erste Hälfte der Spielzeit 2009/10 war erfolgreich: 8.000 Theaterfreunde sahen 34 Aufführungen. “Wir erreichen ein sehr unterschiedliches Publikum, vom Kleinkind bis zum Senior“, sagt Pielorz. Projekte für den Nachwuchs wie der “Theaterkindergarten“ oder das Modellprojekt “Theater von Anfang an“ werden 2010 fortgeführt und ausgebaut.

Bewährt hat sich die Kooperation mit der Landesbühne Eisleben. Doch deren lebendige Klassikerinszenierung “Faust“ fand bei den Wittenberger Schulen nicht den erhofften Zuspruch, wohl aber bei den Schulen in Jessen. “Wir müssen am Ball bleiben, denn wir wollen den Bildungsauftrag ernst nehmen“, betont Pielorz. Klassiker, die auch auf den Lehrplänen im Deutschunterricht stehen, will Phönix regelmäßig anbieten.

Besonderen Zuspruch finden die klassischen Ballett-Aufführungen, organisiert von der Deutsch-Russländischen Gesellschaft. Ein weiteres Highlight kommt am 3. Februar um 19.30 Uhr mit “Don Quichote“, getanzt von der weißrussischen Ballettakademie Minsk. Zum Welttag der Puppenspieler am 21. März gastiert das renommierte Theater Spejbl und Hurvinek aus Prag mit zwei Inszenierungen im Großen Haus. “Damit feiern wir auch die Wiederbelebung der Wittenberger Puppenbühne vor fünf Jahren“, so Pielorz.

Fortgesetzt wird die neue, vom Phönix-Förderverein ins Leben gerufene Reihe “Im Studio zu Gast“: Am 5. Februar treffen die beiden Polizeiruf-Kommissare Winkler und Schwarz auf den Mann, der sein damaliges Pseudonym wahrscheinlich nie mehr los wird - “Dagobert“ nannte sich der Ex-Kaufhaus-Erpresser Arno Funke, der die Polizei über Jahre in Atem gehalten hat. Das zweistündige Programm beinhaltet eine Lesung mit dem heute gesetzestreuen “Dagobert“ sowie spannende Gespräche zwischen Funke und den beiden Kommissaren. “Wir wollen im Rahmen dieser Reihe interessante Persönlichkeiten der Zeitgeschichte einladen“, sagt Vereinsvorsitzender Horst Dübner. Der Förderverein sucht neue Mitstreiter, Förderer und Sponsoren, damit es auch künftig Theaterangebote in Wittenberg geben kann. Die nächsten großen Vorhaben betreffen die Sanierung der Dächer sowie Investitionen in die technische Sicherheit. Derzeit erarbeitet der Verein eine Chronik, die zum “Aktionstag der Vereine“ am 28. Februar präsentiert werden soll.

Schöbel, Lakomy und Emil: Der Phönix-Spielplan


30 Jahre Traumzauberbaum: Reinhard Lakomy und sein Ensemble. Foto:Veranstalter

Wittenberg (wg). 29 Veranstaltungen bietet die Phönix Theaterwelt von Januar bis Mai, den Auftakt macht am 9. Januar, 19.30 Uhr, das Leipziger Kabarett “Die Pfeffermühle“ mit dem satirischen Polit-Thriller “Kassa blanka“, in dem es um . Frank Schöbel und Band sowie Tochter Dominique Lacasa gastieren am 17. Januar mit ihrer Jubiläumstournee “Hautnah“. Die Fans dürfen ein gewohnt umfangreiches Konzert von weit mehr als zwei Stunden Dauer erwarten, bei dem Hit auf Hit folgen wird. Am 23. Januar präsentieren Maximilian Wilhelm und Band das Projekt “Ostrocklegenden“: 20 Jahre nach der friedlichen Revolution und dem Fall der Berliner Mauer gilt es, Lieder bekannter Ostbands und Interpreten wie Silly, Gerhard Gundermann, Dirk Zöllner, Pankow und Renft neu zu entdecken.

Kleine und große Theaterfreunde kommen am 7. Februar auf ihre Kosten mit “30 Jahre Traumzauberbaum“. Reinhard Lakomy, Moosmutzel und Agga Knaack sowie Ines Paulke als Waldwuffel geben sich in diesem Drei-Generationen-Konzerterlebnis die Ehre. Eine literarische Verführung in Aphrodites Welt bietet die Sängerin und Schauspielerin Katrin Schinköth-Haase am 12. Februar mit verschiedenen Werken der erotischen Literatur. Die “Tour de Force Theatre Company“ gastiert am 17. Februar mit “The Importance of being Earnest“, einer Komödie in drei Akten von Oscar Wilde.

“Zickenkränzchen oder Lästern ohne Toleranz“ lautet der Titel eines musikalischen Kabaretts am 4. März: Regina Thoss, Sabine Swoboda und Carola Bläss jonglieren mit weiblicher Treffsicherheit Töne, Torten und Tratsch um ihr Lieblingsthema - die Männer. Natascha Osterkorn singt am 27. März russische Zigeunerlieder und Romanzen. Das Nordharzer Städtebundtheater spielt am 1. April die bekannte Johann-Strauß-Operette “Wiener Blut“. Dominique Lacasa, die junge Sängerin und Songwriterin, ist mit ihrer Band am 18. April im Phönix zu sehen und zu hören.

“Die Kaminer Show 2010“ von und mit Wladimir Kaminer steht am 12. Mai auf dem Spielplan. Seit seinem Romandebüt “Russendisko“ ist Kaminer nicht mehr wegzudenken aus der jungen Berliner Literatenszene, die längst eine bundesweite Szene geworden ist. Seine Lesungen sind Pop-Ereignisse, die durch den Charme des Autors und die kultige Live-Atmosphäre begeistern. Der bekannte Schweizer Kabarettist Emil Steigenberger gastiert am 29. Mai mit seinem Programm “Drei Engel“.


Silvestergala fällt Einbruch zum Opfer

Täter dringen in Theater ein und stehlen das für den Jahresausklang gedachte Geld.

Unter dieser Überschrift berichtete die "Mitteldeutsche Zeitung" am 29.12.2009 wie folgt:
VON MARCEL DUCLAUD

WITTENBERG/MZ Diana Pielorz wird Weihnachten 2009 wohl in denkbar schlechter Erinnerung behalten. Die Vorsitzende des Trägervereins der Phönix Theaterwelt, die mit viel Engagement und wenig Geld ein Bühnenangebot für die Wittenberger aufrecht zu erhalten sucht, erlebte gestern, einen Schock, als sie den hinteren Teil des Theatergebäudes betrat. Sie traf auf kaputte Fensterscheiben und verwüstete Büros. Der oder die Täter müssen das Haus während der Weihnachtsfeiertage heimgesucht haben. Die schlimmste Nachricht bei alldem: Der Tresor ist aufgebrochen worden. Darin befanden sich die Mittel, die für die Silvestergala zurückgelegt waren. Mit dem Geld sollten Catering und "Die speziellen Gäste", Musiker aus Leipzig, bezahlt werden.

Nach dem Einbruch sieht die Theaterchefin keine andere Möglichkeit, als die "Phönestergala" abzusagen. Den Mitwirkenden könne schlicht keine Gage gezahlt werden. Allerdings sind schon rund hundert Karten verkauft worden. Nur einige der Ticketbesitzer können persönlich benachrichtigt werden, die anderen hofft Frau Pielorz durch die Zeitung zu erreichen. Der Eintritt, versichert sie, werde zurückerstattet vermutlich aus privater Schatulle. Zumindest zunächst, die Termine mit der Versicherung stehen noch aus. Gala-Karten können während der Kassenöffnungszeiten (Dienstag und Donnerstag 15 bis 18 Uhr, Mittwoch 10 bis 12 Uhr) zurückgegeben werden. Am Silvesterabend selbst steht vor der Wittenberger Theater-Chefin die undankbare Aufgabe, mögliche nicht informierte Gäste auf die abgesagte Veranstaltung hinzuweisen. "Das ist bitter", sagt sie und ist den Tränen nahe.

Die Einbrecher haben nicht nur in drei Büroräumen gewütet, Türen aufgebrochen und neben dem Geld einen Laptop gestohlen, auch ein Schlüsselschrank war vor ihnen nicht sicher. Noch ist unklar, welche Exemplare fehlen, mit ziemlicher Sicherheit aber ist den Tätern ein Generalschlüssel in die Hände gefallen. Das bedeutet bei allem Aufwand, die Einbruchsspuren zu beseitigen, , auch noch den Austausch wichtiger Schlösser.

Kleiner Trost bei allem Unglück: Ins Foyer sind die Verbrecher nicht gelangt, dafür zwar in den Bühnenbereich, dort ist nach ersten Erkenntnissen aber alles in Ordnung.


Sigmund Jähn erzählt vom Flug in Richtung Sterne

Phönix-Theater: Der stille Star ist der erste Gast in der neugestalteten Studiobühne

 
Unter dieser Überschrift berichtete die"Mitteldeutsche Zeitung" am 11.09.2009 wie folgt:

VON KARINA BLÜTHGEN, 10.09.09, 20:29h, aktualisiert 10.09.09, 21:58h

WITTENBERG/MZ. Ein Riese ist Sigmund Jähn von Statur her nicht. Zu groß durfte man als Flieger ja nicht sein, und Raumkapseln für Kosmonauten in Übergröße gab es auch nicht. Aber als er am Mittwochabend die neugestaltete Studiobühne des Phönix-Theaters in Wittenberg betritt, zieht er sofort alle Blicke an. Das also ist er, der Mann, der 1978 nicht nur als erster DDR-Bürger, sondern als erster Deutscher ins All flog. Und der davon in einer Seelenruhe erzählt, als sei er in den Urlaubsflieger gestiegen.
Die Studiobühne ist ausverkauft, allerorten piepen und surren Fotoapparate. Christa Reichmann ist schon vor Beginn richtig aufgeregt. Stolz präsentiert die Wittenbergerin den ersten Schnappschuss von draußen: Sie und Sigmund Jähn nebeneinander. "Ich bin ein totaler Fan", erklärt sie. "Wir waren auch schon in Rautenkranz. Es ist toll dort, die Ausstellung ist noch einmal umgestaltet worden", erzählt sie von Sojus-Raumkapsel und Kosmonautenanzug.
Jähn selbst ist der Rummel um seine Person auch über 30 Jahre nach seinem denkwürdigen Raumflug sichtlich zu viel. Aber er erträgt ihn mit der Gewissheit des ausgebildeten Piloten, dass derartige Turbulenzen irgendwann aufhören. Er fühle sich geehrt, dass sich Wittenbergs Oberbürgermeister Zeit für ihn genommen habe, erklärt er. Im Alten Rathaus hat er sich vor der Lesung ins Gästebuch der Stadt eingetragen. Schnell richtet er die Technik mit Beamer und Laptop für eine Präsentation ein, Technik, auf die man vor drei Jahrzehnten noch nicht zurückgreifen konnte. Am Mittwoch zeigt Jähn Meilensteine der "deutschen Raumfahrt". Denn die Leistungen deutscher Wissenschaftler waren nicht unerheblich dafür, dass überhaupt Raketen vom Erdboden abhoben.
Dann endlich nehmen sie auf der Bühne Platz. Fritz-Peter Schade vom Förderverein der Phönix-Theaterwelt, der den Kontakt zu seinem alten Fliegerkameraden vermittelt hat ("Wir kannten uns ja alle."), Jähn selbst und Schauspieler Lars Unruh. Letzterer übernimmt das Lesen aus der Biografie "Sigmund Jähn - Rückblick ins All" von Horst Hoffmann. Der Gast hält sich da noch zurück. "Ich kenne das Buch zwar, aber ich weiß nicht, was vorgetragen wird", sagt er bescheiden. Lars Unruh erwidert: "Sie kommen ja darin dauernd zu Wort." Ausgewählt hat Unruh markante Passagen, unter anderem den ersten (heimlichen) Besuch auf dem Flughafen Schönefeld. Dort hatte sich der junge Sigmund Jähn 1951 die Flugzeuge angesehen. Und natürlich Erinnerungen an den Raumflug mit Waleri Bykowski in Sojus 31 zu der sowjetischen Raumstation Salut-6.
Dann, nach Lesung, Pause und Präsentation, kommt das, worauf die Mehrzahl der Zuschauer geduldig gewartet hat, nämlich Fragen zu stellen. Was er vom Weltraumtourismus halte? "Nicht viel. Heute will man mit allem, was geht, Geld machen." Ein Flug in Höhen von 100 Kilometer, von wo aus man den Kosmos nur kurz erahnen kann, sei Geldschneiderei. Andererseits: "Manche Leute kaufen sich ordentlich ein. Und das Geld wird auch gebraucht." Nach Weltraumschrott wird gefragt und dem (nicht rechtsgültigen) Verkauf von Parzellen auf dem Mond. Die etwas verunglückte Landung, bei der sich die Kapsel mehrmals überschlagen hatte, spielt eine Rolle. "Wir waren beide beeindruckt", so der knappe Kommentar von Jähn, der anschließend mit einem Wasserglas zeigt, wie Bremsraketen und Fallschirm mit und ohne Wind wirken.
Ob er noch ein zweites Mal in den Weltraum hätte fliegen wollen, wird er gefragt. "Ja klar, aber wir hatten kein Geld mehr", bedauert Sigmund Jähn. "Es gab dann bei den Russen auch mehr Angebote aus dem Westen." Zum Schluss, vor den Autogrammen, bekommt Jähn den Dank des Publikums von seinem jüngsten Fan an diesem Abend. Aron Böttcher, 13 Jahre alt, hatte vorher von dem ersten deutschen Kosmonauten noch nichts gehört. Aber die Lesung habe ihm sehr gefallen, erklärt der sehr an Technik interessierte junge Mann aus Bülzig, dem Phönix-Hausherrin Daniela Pielorz die ehrenvolle Aufgabe überlässt, dem Gast den Blumenstrauß zu überreichen.


Zum Auftakt ins Weltall

Phönix Theaterwelt Wittenberg geht in die sechste Spielzeit

Ehrgeiziger Spielplan, neue Projekte und eine rekonstruierte Studiobühne

 

Unter dieser Überschrift berichtete der "Wochenspiegel" am 02.09.2009 wie folgt:

Wittenberg (wg).“Alle Genres, vom Schauspiel über Musik und Tanz bis hin zu Comedy und Kinderstücken, stehen in der neuen Spielzeit auf dem Programm”, berichtet Diana Pielorz vom Betreiberverein der Phönix Theaterwelt.

Mit der neuen Spielzeit wollen die Betreiber an die erfolgreiche fünfte Spielzeit anknüpfen: Damals sahen 12.000 Zuschauer 52 Veranstaltungen, eine Steigerung um 50 Prozent, im Großen Haus konnte mit 277 Zuschauern pro Aufführung eine Auslastung von knapp 70 Prozent verzeichnet werden. Allein bis Dezember 2009 stehen etwa 40 Veranstaltungen auf dem Spielplan, die Betreiber wollen damit die Besucherzahlen noch einmal steigern.

Eröffnet wird die Spielzeit am 9. September mit Sigmund Jähns Rückblick ins Weltall - und zwar in der Studiobühne, die nach neunmonatiger Komplettrekonstruktion kaum mehr wieder zu erkennen ist. 16.500 Euro gab es dafür von der Stiftung der Sparkasse Wittenberg, dazu kommen Eigenleistungen sowie die tatkräftige Unterstützung von Ein-Euro-Kräften, die von der SFW koordiniert wurden.

Wände und Fußboden erstrahlen in neuem Glanz, es gibt eine neue Bühne samt moderner Beleuchtungs- und Tontechnik. Außerdem verfügt das Studio im Eingangsbereich über eine neue Garderobe und einen kleinen Salon, sodass sie jederzeit unabhängig vom Großen Haus genutzt werden kann.

Die Mitglieder des Fördervereins hatten eine kräftige Aktie an der Rekonstruktion der Studiobühne, die nach der Schließung des Mitteldeutschen Landestheaters zur Schmuddelecke verkommen war.

Die Fantasie anregen

Phönix-Förderverein will seine Aktivitäten erweitern

Auch deshalb startet die neue Spielzeit im Studio mit einer Veranstaltung, welche der Förderverein selbst organisiert. “Mit 'Im Studio zu Gast' wollen wir als Verein einen eigenen Beitrag leisten”, erklärt Vereinsvorsitzender Horst Dübner. Im Rahmen der neuen Reihe wolle man interessante Persönlichkeiten der Zeitgeschichte und Autoren einladen. Überdies sucht der Verein weitere Mitglieder und Sponsoren sowie Theaterfreunde, die Sitzpatenschaften übernehmen.

Theater für die Jüngsten

Der Förderverein hat sich zwei neue Projekte auf die Fahnen geschrieben. Im Rahmen des vom Bundesfamilienministeriums finanzierten Projekts “Theater von Anfang an” wurde Wittenberg als Gastspielort ausgewählt. “Kinder ab zwei Jahren können ganz neue Erfahrungen machen”, versichert Frank Beyer vom Vorstand des Fördervereins. “Es geht darum, die Fantasie und Kreativität anzuregen, die Wahrnehmungsfähigkeit mit allen Sinnen zu verfeinern und individuelle Entwicklungs- und Bildungsprozesse in Gang zu setzen.” Der Förderverein erweitert damit seine Aktivitäten wie Puppentheater und Schüleraufführungen nunmehr auch auf die allerjüngsten Theaterbesucher und übernimmt damit in Sachsen-Anhalt eine Pionierrolle.

Den Auftakt macht am 22. Oktober, 10 Uhr, das Helios Theater Hamm mit “Holzklopfen”: Ein Puppenspieler und ein Percussionist untersuchen Holz und seine Möglichkeiten. Sie erschaffen Figuren, Situationen, Werkzeuge und gehen mit den Kindern auf Entdeckungsreise in eine Welt hölzerner Klänge und Bilder.

Gefördert durch das EU-Programm “Stärken vor Ort” entwickelt der Phönix Förderverein ein Betreuungsangebot für Kinder, um Eltern und Großeltern einen entspannten Theaterbesuch zu ermöglichen. Während die Erwachsenen die Aufführung besuchen, werden die Kleinen im Theaterkindergarten von Henriette und Louise erwartet, um mit ihnen Märchen zu hören, neueste Abenteuer vom Kasper zu erleben oder auch zu malen und zu spielen. Dieses Angebot besteht für alle Termine mit Veranstaltungsbeginn 15 oder 17 Uhr.

Spielplan September

Am 12. September, 19.30 Uhr, gastiert das Ensemble “Shoshana” mit populärer und traditioneller jüdischer Musik. “Feel the Light” ist der Titel einer spektakulären Light- und Lasershow mit Tanz und Musik am 17. und 18. September, inszeniert vom Lichtdesigner Tino Tiesler. Die Show eignet sich auch gut, um Schülern der Klassenstufen sieben bis 13 praktische Physik näher zu bringen. Deshalb beginnt die Vorstellung am 17. September bereits um 9 Uhr.

Nina und Thomas Mücke entführen am 26. September, 19.30 Uhr, in einer Ton- und Diashow nach Schlesien. Der Comedian Ingo Appelt gastiert mit seinem neuen Programm “Männer muss man schlagen” am 30. September, 20 Uhr, im Phönix.

Im Studio zu Gast: Sigmund Jähn

Wittenberg (red). Auftakt der neuen Phönix-Spielzeit ist am 9. September, 19.30 Uhr, in der Studiobühne mit Sigmund Jähn, der 1978 als erster Deutscher im Weltall gewesen ist. Er berichtet aus seinem Kosmonautenleben: 189 Stunden dauerte sein Raumflug mit der Sojus 31, die ihn wider Willen zum Megastar machte. Bei der Landung seines Raumschiffes am 3. September 1978 überschlug sich die Raumkapsel dreimal und Jähn zog sich eine bleibende Rückenverletzung zu. Dies blieb zu DDR-Zeiten ebenso geheim, wie seine Doktorarbeit zum Thema Geofernerkundung. Jähn ist weltweit der 90. Raumfahrer und gehört zu den Mitbegründern der internationalen Vereinigung der Weltraumfahrer.

Info:

Karten gibt es in der Phönix-Theaterkasse, Dienstag und Donnerstag von 15 bis 18 Uhr, Mittwoch von 10 bis 12 Uhr sowie telefonisch unter 03491/42 07 02, täglich von 9 bis 13 Uhr.


Positive Bilanz bei Phönix

NACHGEHAKT: In der Wittenberger Theaterwelt freut man sich über eine erfolgreiche fünfte Spielzeit. Und kündigt für September schon mal Ingo Appelt an.

VON CORINNA NITZ

 

Unter dieser Überschrift berichtete die "Mitteldeutsche Zeitung" am 13.05.2009 wie folgt:

WITTENBERG/MZ.Eine positive Bilanz der fünften Spielzeit haben jetzt Diana Pielorz und Jörg Kopischke von der Phönix Theaterwelt gezogen. Im Vergleich zum Vorjahr gab es eine Steigerung bei den Besucherzahlen von knapp 50 Prozent. Wurden 2008 in 53 Veranstaltungen 8 000 Besucher gezählt, so konnte man jetzt etwa 12 000 Gäste bei 51 Veranstaltungen begrüßen. Im Schnitt, rechnet Kopischke vor, waren es 266 Zuschauer im Großen Saal bei 3 8 8 Plätzen. "Damit haben wir eine Auslastung von über 60 Prozent erzielt." Zahlen, von denen man im Phönix vor nicht allzu langer Zeit kaum zu träumen wagte.

Diana Pielorz führt die stärkere Nachfrage unter anderem auf eine intensivere Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten Agenturen zurück. Zudem habe sie die Erfahrung gemacht, dass die Künstler sich "in dem kleinen, schnuckeligen Haus" wohlfühlen. Eine nicht unerhebliche Aktie am Aufschwung dürfte Jörg Kopischke haben. Seit er sich ums Marketing kümmert, flutscht es mit den Informationen auch an die Medien.

Besonders stolz sind Pielorz und Kopischke darüber, dass sie in der zurückliegenden Saison erstmals Vorstellungen vom Nordharzer Städtebundtheater und dem Theater der Altmark selbst einkaufen konnten und "kein Minus gemacht haben". Was die Vorlieben beim Publikum angeht, da liege das Musiktheater unangefochten vorn. Und die Gastspiele bekannter Comedians wie Baumann und Clausen oder Schillerstraßen Star Madin waren meist schon im Vorfeld ausverkauft. "Die Leute", weiß Diana Pielorz, "wollen lachen." Dies gilt nicht nur, aber vielleicht gerade in Zeiten der Krise.

Gleichwohl gab es auch kleine, ernstere Stücke, mit denen man angesichts geringerer Besucherzahlen in die fast fertig renovierte Studiobühne umgezogen ist. Damit ließen sich auch die Betriebskosten im Zaum halten. Zu den größten Problemen zählte früher schließlich, dass, egal wie viele Leute kamen, man immer den Großen Saal heizen musste. Inzwischen sind die mit Hilfe durch die Stadt erfolgten Sanierungs- und Umbauarbeiten an der einst maroden Heizungsanlage abgeschlossen. Nun können die zahlreichen Räume einzeln angesteuert werden, was die Unterhaltung des Hauses für alle Beteiligten erträglicher macht.

Mit der offiziellen Eröffnung der Studiobühne, die mit finanzieller Unterstützung der Wittenberger Sparkassen Stiftung generalüberholt und modernisiert werden konnte (die MZ berichtete), soll am 9. September in die sechste Spielzeit gestartet werden. Dazu erwartet wird mit einer Lesung Siegmund Jähn, der als erster Deutscher ins All geflogen ist. Am 12. September gibt das bekannte Klezmer-Ensemble Shoshanna aus Dessau ein Konzert und bevor im Oktober Veronika Fischer und Walter Plathe im Phönix auftreten, mischt Comedian Ingo Appelt die Theaterwelt auf . Es darf angenommen werden, dass bei diesem Gastspiel kein Platz im Saal frei bleiben wird. Was Jörg Kopischke noch einmal zur aktuellen Besucherstatistik zurückbringt. "Bei der Steigerung", schätzt er, "wird sicher auch mal ein Ende erreicht." Doch wenn die Zahlen aus der jüngsten Bilanz gehalten werden, "wäre das sensationell". Auf jeden Fall!


Phönix präsentiert einen spannenden Programm-Mix

THEATERWELT Der Veranstaltungsplan für die fünfte Spielzeit in der Wichernstraße gedeiht. In den kommenden Monaten wird es sehr musikalisch und sportlich auch.


Unter dieser Überschrift berichtete die "Mitteldeutsche Zeitung" am 08.01.2009 wie folgt:

WITTENBERG/MZ.Sich jetzt über Baumann und Clausen zu äußern, wäre gemein: Seit Wochen ist der Auftritt des Duos aus dem berühmt-berüchtigten Neddelhastedtfeld am 9. Januar in der Phönix Theaterwelt Wittenberg schon ausverkauft, ohne dass es einer besonderen Werbung bedurft hätte. Das gilt auch für die zweite Vorstellung am 5. Februar. "Wir hätten glatt drei Veranstaltungen draus machen können", erklärte gestern Jörg Kopischke von der Theaterwelt auf eine Anfrage der MZ. Bei dieser Gelegenheit betonte er auch, dass im Phönix trotz der arktischen Temperaturen nicht mit Beeinträchtigungen gerechnet wird. Die Heizungsanlage, welche gerade modernisiert worden ist (die MZ berichtete), laufe prima.

Ansonsten kann in dieser fünften Spielzeit im Phönix mit einem spannenden Programm-Mix gerechnet werden. Bereits am 10. Januar singen Ronny Weiland und das Ensemble Sabawa Lieder vom Wolgastrand (Beginn ist um 19.30 Uhr). Schmissig wird es, wenn am 17. Januar um 19.30 Uhr Rod Mason und seine Band "Hot Five" britischen Jazz vom Feinsten zu Gehör bringen. Der englische Trompeter, Kornettist und Sänger hat über vier Jahrzehnte Jazzgeschichte sowohl auf der heimischen lnsel als auch auf dem Kontinent mitgeschrieben. Wegen ihrer virtuosen Instrumentalleistungen und perfekten Arrangements wird die Truppe um Mason von Kritikern als "derzeit eine der besten Oldtime-Formationen diesseits des Atlantiks" bezeichnet.

Unter dem Motto "Klangfarben" firmiert ein Operettenabend mit dem Tournee-Theater Hannover am 4. Februar; zwei Tage später spielt das Jugendsinfonieorchester Sachsen-Anhalt Werke von Ibert, Matthus und Dvorák. Mit "Solo", einem Liedprogramm rund ums Wünschen, tritt schließlich am 15. Februar Gerhard Schöne im Phönix auf. "Was heißt hier Liebe?" fragen am 25. Februar die Uckermärkischen Bühnen aus Schwedt.

Erneut zu Gast ist Herbert Köfer, der am 27. Februar die Komödie "Zimmer frei" zeigt. Und sportlich-exotisch wird es am 23. März, wenn die Shaolin-Mönche "Die Rückkehr der Shaolin" mit einer Kung-Fu-Show inszenieren.

So geht das weiter - der Veranstaltungsplan steht bis April, wobei Änderungen wie immer vorbehalten sind. Ohne jeglichen Vorbehalt soll, wie es kürzlich in einem MZGespräch mit Diana Pielorz vom Trägerverein hieß, die Kooperation u. a. mit der Deutsch-Russländischen Gesellschaft (DRG) fortgesetzt werden. Der DRG ist es gelungen, Gastspiele der Tanzakademie Ufa mit Peter Tschaikowskys Ballett "Schwanensee" im Phönix zu vereinbaren. Voraussichtlich zwischen Ende November und Mitte Dezember werden mindestens zwei Aufführungen mit den Tänzerinnen und Tänzern aus dem Ural angeboten, zudem wird an Vormittagsangebote für Schülergruppen gedacht (die MZ berichtete). Unter Tel. 03491/40 63 18 können Ballett-Liebhaber sich schon jetzt bei der DRG auf die Ticketwarteliste setzen lassen.

Unter www.theater-wittenberg.de steht der ganze Spielplan im Internet.


Phönix bekommt Aufwind

Theaterwelt: Nach schwierigen Zeiten für Trägerverein geht es in Wittenberger Wichernstraße aufwärts

Unter dieser Überschrift berichtete die "Mitteldeutsche Zeitung" am 31.12.2008 wie folgt:

WITTENBERG/MZ.Im September begann in der Phönix Theaterwelt Wittenberg die fünfte Spielzeit. Drei Monate später spricht einiges dafür, dass es die erfolgreichste Saison wird, seit nach dem hoffnungsfrohen Start 2004 ein langes Tal der Tränen durchwandert werden musste: weil das Publikum sich rar machte, während die Betriebskosten für den Riesenbau immer weiter stiegen. Nun kamen nicht weniger als 8 000 Besucher zu 28 Veranstaltungen in die Wichernstraße, wohlgemerkt - von September 2008 bis jetzt. Und auch sonst spricht einiges dafür, dass Phönix gegenwärtig nur eine Richtung kennt: nach oben.

Wann die Kehrtwende einsetzte, vermag Diana Pielorz vom Trägerverein nicht zu sagen. Genau genommen möchte sie von einer Wende auch nicht sprechen, noch wirkt ihre Freude verhalten. Die Gründe für den Aufwärtstrend indes sind vielschichtig. Für Pielorz haben sie viel mit den Menschen zu tun - etwa den Ein-Euro-Kräften, welche dem Haus heute länger als früher zur Verfügung stehen. Damit haben sie die Chance, sich einzuarbeiten und "mit dem Herzen dabei zu sein". Generell wurden Aufgaben neu verteilt, und wo sich Pielorz einst nach ihrer Arbeit in der Stiftung Leucorea abends zum Beispiel noch mit der Buchhaltung herumschlagen musste, gibt es heute eine Frau, die diesen Job macht. Vor allem ist die Theaterwelt neuerdings präsenter in der Öffentlichkeit, was mit einer Person zu tun hat: Jörg Kopischke.

Seit sich der ursprünglich aus Lübeck stammende Mann mit Pielorz zusammengetan hat, kümmert er sich u. a. ums Marketing. Regelmäßig gibt es nun wieder Newsletter, in denen Informationen nicht nur zum Spielplan stehen. Kopischke hält auch über Ereignisse im Hintergrund auf dem Laufenden. Dazu gehört, dass sie beispielsweise an einer neuen Internetpräsenz arbeiten oder "das komplizierte Steckkartensystem aus dem vorigen Jahrhundert" durch ein zeitgemäßes Ticketsystem ablösen wollen. In jedem Fall vermittelt Kopischke den Eindruck, dass etwas passiert. Die Modernisierung der antiquierten Heiztechnik, gefördert von der Stadt Wittenberg, steht gegenwärtig kurz vor ihrer Vollendung. Und dank einer finanziellen Zuwendung von der Sparkassen-Stiftung kann die Studiobühne auf Vordermann gebracht werden.

Was im Übrigen die pekuniäre Seite betrifft, so sind natürlich noch genügend Herausforderungen zu bewältigen. "Das Haus", sagt Pielorz, "wirft ja nicht mehr ab." Die Einnahmen kommen nach wie vor über die Eintrittsgelder und aus Spenden. Andererseits gab es in diesem Jahr erstmals eine Projektförderung vom Land. Das darf wohl auch als Zeichen verstanden werden, wie Phönix in Magdeburg wahrgenommen wird - als ein Unternehmen eben, in das man Vertrauen wagen kann.

Vertrauen in die Zukunft scheinen auch Diana Pielorz und Jörg Kopischke zu hegen, immerhin haben sie im Dezember erstmals zwei Vorstellungen von zwei Landesbühnen Sachsen-Anhalts eingekauft. Es war ein Risiko und Gewinn nicht zu erwarten. Aber es war auch ein Signal - ans Publikum und an die Politik: Mit Phönix darf (wieder) gerechnet werden.


Ausschuss bewilligt Förderung

Haus der Vereine: 18 000 Euro für Modernisierungsmaßnahmen

Unter dieser Überschrift berichtete die "Mitteldeutsche Zeitung" am 10.10.2008 wie folgt:

WITTENBERG/MZ/CNI.Nach Auskunft von Wittenbergs Bürgermeister Volkmar Kunze (FDP) beschlossen die Mitglieder des Kulturausschusses der Stadt am Mittwoch einstimmig einen Antrag auf investive Förderung für das Haus der Vereine und darstellenden Kunst in der Wichernstraße. Damit erhält die Phönix Theaterwelt, unter deren Dach das Projekt angesiedelt ist, 18 000 Euro für Modernisierungsmaßnahmen an der Heizungs- und Lüftungsanlage (die MZ berichtete).

Nicht durchringen konnte man sich hingegen, sich zu Punkt eins der Beschlussvorlage zu bekennen. Dieser sah vor, einer Entwicklung des Gebäudekomplexes zu einem sozikulturellen Gemeinschaftsprojekt zuzustimmen. Kunze: "Darüber soll nun der Stadtrat befinden." Ausdrücklich betont er jedoch gegenüber der MZ, dass das Haus gebraucht wird und nannte als jüngste Beispiele die Schülertheaterproduktionen "Deutsch" und das "Narrenkarussell". So etwas könne nur im Phönix gezeigt werden, da weder das KTC noch das geplante Stadthaus über die notwendigen bühnentechnischen Voraussetzungen verfügten.


Start in die neue Spielzeit

Phönix mit Programmvielfalt für eine breite Zielgruppe

Unter dieser Überschrift berichtete der "Wochenspiegel" am 17.09.2008 wie folgt:

Wittenberg(wg).Phönix-Besucher möchten gerne Operetten und Musicals sehen, hat eine Umfrage ergeben, am häufigsten wurde "My Fair Lady" genannt. Dieses beliebte Musical ist am 21. Dezember in einer Inszenierung der Landesbühne Theater der Altmark Stendal zu erleben. Die Landesbühne gastiert am 25., 26. und 27. November auch mit dem Märchen "Das Aschenputtel", ein vorweihnachtliches Angebot, das sich vor allem an Kitas und Schulen richtet. Als zweite Landesbühne hat sich das Nordharzer Städtebundtheater am 17. Dezember angesagt mit der Operette "Der Vogelhändler" von Carl Zeller.

Mit dem Stück "Deutsch?!?" startet die Phönix Theaterwelt in die neue Spielzeit.

Foto: Privat

Den Spielzeit-Auftakt macht am Freitag, dem 29. September, 19 Uhr, die Premiere von "Deutsch?!?", eine Produktion der Schultheatergruppe des Luther-Melanchthon-Gymnasiums in Kooperation mit der Phönix Theaterwelt. Ein problemorientiertes Stück über Ausländer- und Fremdenfeindlichkeit, das sich an Jugendliche und Erwachsene richtet.

Am 10. Oktober präsentiert die international renommierte Sopranistin Eva Lind die schönsten Liebeslieder aus der Welt der Operette, begleitet wird sie vom Johann-Strauß-Ensemble. Mit dem sensationellen Debüt als Königin der Nacht in Mozarts "Zauberflöte" an der Wiener Staatsoper sowie als Lucia di Lammermoor in der gleichnamigen Oper von Donizetti begann für die damals 19-Jährige eine steile internationale Karriere, die sie auf die Bühnen der großen Opernhäuser der Welt führte. Sie arbeitete mit Topstars wie José Carreras und Placido Domingo ebenso zusammen wie mit Weltklasse-Dirigenten wie Georg Solti, Claudio Abbado und Kurt Masur.

Musikalisch geht es mit einem "Tee à deux" am 12. Oktober weiter: Die vom früheren Mitteldeutschen Landestheater bekannten Solisten Virginia Weidlich (Sopran) und Yuri Svatenko (Tenor) präsentieren einen Liedermix aus Oper, Operette und Musical. Einen rhythmisch-tänzerischen Leckerbissen lässt der Flamenco-Abend am 19. Oktober erwarten: Bettina Castano (Tanz) und Hakim Ludin (Percussion) bieten atemberaubende Kaskaden, dabei verbindet sich tänzerische Eleganz mit musikalischer Kreativität. Bettina Castano zählt in Sevilla zu den weltbesten Flamenco-Tänzerinnen.

Die Theatergesellschaft Dübener Heide gastiert zweimal: Am 25. Oktober gibt es "Die Amerikanische Päpstin" von Esther Vilar und am 7. November "Zarah Leander - ein einsamer Geburtstag". In den beiden Ein-Personen-Stücken ist Ilona Knobbe zu erleben, Regie führt Rainer Gohde. Ausnahme-Ensemble

Auf Einladung der Deutsch-Russländischen Gesellschaft (DRG) kommen zwei international renommierte Ausnahme-Ensembles. Am 26. Oktober präsentiert das Bolschoi-Theater eine Operngala und die Ballett-Akademie Perm bietet am 2. Dezember eine klassische Interpretation des "Nußknackers". Karten für beide Veranstaltungen sind nur bei der DRG, Tel. 03491/40 63 18, erhältlich.

Das Wittenberger Tanzstudio Schwager zeigt am 22. und 23. November seinen "Pinocchio", weitere Aufführungen sind im Dezember vorgesehen. Auch hier läuft der Kartenvorverkauf nur über das Tanzstudio, Tel. 03491/40 59 68. Auf eine "Stunde der Experten" können sich Kabarettfans am 11. November freuen, es ist dies das 114. Programm der "Distel" aus Berlin. Im Zeitalter der Globalisierung wird alles schneller und komplexer. Es ist dies die Stunde einer neuen Spezies: Menschen, die es in ihren Berufen zwar zu nichts gebracht haben, aber über ein tolles Nischenwissen verfügen. So entstand das Expertenwesen, die knallharte Welt des Coaching und der Supervision.

Einmal mehr zu Gast im Phönix ist Heinz Rennhack, passend zur Weihnachtszeit heißt am 18. Dezember sein Programm "Lasst mich froh und munter sein". Vorher, am 13. Dezember, gibt es eine Weihnachtsgala der Kreismusikschule. Und wer "Diner for one" bislang nur aus dem Fernsehen kannte, kann diesen Klassiker des britischen Humors am 31. Dezember live mit dem "Theater Ik's" aus Hamburg auf der Phönix-Bühne erleben.

Kartenverkauf

Karten im Vorverkauf gibt es an der Phönix-Theaterkasse unter der Rufnummer 03491/42 07 02 immer dienstags und donnerstags von 15 bis 18 Uhr sowie mittwochs von 10 bis 12 Uhr.







Vorhang hebt sich zur fünften Spielzeit

Phönix Theaterwelt stellt Programm bis zum Jahresende vor
Unter dieser Überschrift berichtete Corinna Nitz in der "Mitteldeutschen Zeitung" am 05.09.2008 wie folgt:

Wittenberg(MZ).Die fünfte Spielzeit in der Phönix Theaterwelt Wittenberg wird abwechslungsreich und hält mit dem Stück "Deutsch" und "Die Amerikanische Päpstin" auch gleich zu Beginn zwei Premieren bereit. Bei "Deutsch" handelt es sich um ein Kooperationsprojekt von Theaterwelt und Luther-Melanchthon-Gymnasium Wittenberg, in dem u. a. das Thema Ausländerfeindlichkeit verhandelt wird (die MZ berichtete).

Erfreut zeigte sich gestern zur Präsentation des Spielplans Diana Pielorz darüber, dass "Deutsch" mit 6 000 Euro gefördert wird. Das Geld, so die Vorsitzende des Phönix-Trägervereins, kommt von der Stadt Wittenberg, dem Landkreis und auch das Land Sachsen-Anhalt beteilige sich an dieser Produktion, deren Uraufführung am 29. September um 19 Uhr zugleich der SpieIzeitauftakt ist. Eine weitere Vorstellung gibt es einen Tag später ebenfalls um 19 Uhr, bevor es am 10. Oktober in die Welt der Operette geht. Dazu erwartet wird die österreichische Sopranistin und Fernsehmoderatorin Eva Lind mit dem Johann-Strauß-Ensemble.

Bevor am 2 5. Oktober Ilona Knobbe von der Theatergesellschaft Dübener Heide "Die Amerikanische Päpstin" wird (siehe "Johanna spricht"), darf sich das Publikum auf einen besonderen Genuss für Augen und Ohren freuen, wenn die Spanierin Bettina Castano am 19. Oktober um 17 Uhr zum Flamenco bittet. Große Oper gibt es am 26. Oktober um 16 Uhr mit Mitgliedern des Bolschoi Theaters, die auf Einladung der Deutsch-Russländischen Gesellschaft (DRG) in Wittenberg eine Gala zur Aufführung bringen. Sowohl für diese Veranstaltung als auch für die Aufführung "Der Nussknacker" der russischen Ballettakademie Perm am 2. Dezember sind Eintrittskarten nur bei der DRG erhältlich.

Auch das Wittenberger Tanzstudio Schwager, das am 22. und 23. November sowie an zwei Tagen im Dezember seinen "Pinocchio" zeigt, organisiert den Ticketverkauf selbst (Tel. 0 34 91/40 59 68). Ansonsten gibt es Tickets im MZ-Service-Center Wittenberg am Markt und an der Theaterkasse im Phönix, Tel. 0 34 91/42 07 02.

Als weitere Termine sollten sich Theaterfreunde den 25., 26. und 27. November vormerken, dann gastiert das Theater der Altmark aus Stendal mit dem Märchen "Das Aschenputtel" nach Grimm im Phö nix. Dazwischen gibt das Kabarett "Die Distel" aus Berlin "Die Stunde der Experten". Danach kommt im Dezember Heinz Rennhack der sich wünscht: "Lasst mich froh und munter sein". Und keineswegs entgehen lassen sollten sich Liebhaber des britischen Humors am 31. Dezember das "Dinner for one" mit dem Hamburger Theater lk's.

Insgesamt hält der neue Spielplan im Phönix bis zum Jahresende 28 Veranstaltungen bereit, welche im Einzelnen unter www. theater-wittenberg. de Im Internet nachgelesen werden.

PREMIERE

Johanna spricht

Das Stück, in dem aus Ilona Knobbe von der Theatergesellschaft Dübener Heide Johanna 11. wird, basiert auf dem Buch "Die Antrittsrede der amerikanischen Päpstin" von Esther Vilar. Es entführt den Zuschauer ins Jahr 2017. Nach ihrer Wahl zur Päpstin einer sinnentleerten katholischen Kirche, fordert Johanna 11. in einem Fernsehstudio die Rückkehr zu alten Werten und Grundsätzen, die den Menschen wieder Halt geben. Regie führt Rainer Gohde. Premiere ist am 25. Oktober um 19.30 Uhr in der Phönix Theaterwelt.


Oberstes Ziel bleibt die institutionelle Förderung

Mit fünf Säulen blickt Phönix Theaterwelt in die Zukunft
Unter dieser Überschrift berichtete der "Wochenspiegel" am 14.05.2008 wie folgt:
Wittenberg(wg).5.700 Besucher in 53 Vorstellungen in der Spielzeit von September 2007 bis Mai 2008 ergeben eine Auslastungsquote von 46 Prozent. Das Ergebnis ist besser als bei manchem subventionierten Stadttheater. „Doch die Ausgaben für das Große Haus übersteigen weiterhin die Einnahmen“, berichtet Diana Pielorz vom Trägerverein. Nur durch Spenden und Sponsoring können Lücken geschlossen werden. Dazu kommt der Spagat zwischen dem künstlerischen Anspruch und der Notwendigkeit, vor möglichst voll besetzten Rängen spielen zu müssen. „Musiktheater wird sehr gut angenommen, experimentelle oder weniger bekannte Angebote wie Lesungen mit Musik oder moderner Tanz finden leider weniger Zuspruch“, resümiert Pielorz. „Ohne institutionelle Förderung ist Planungssicherheit nicht erreichbar“, sagt Pielorz und blickt auf die Spielstätte in Bernburg: Auch dort wurde das Theater geschlossen und das Ensemble entlassen, aber Stadt und Kreis Bernburg halten das Haus mit finanziellen Zuschüssen als Gastspieltheater am Leben.


Einer der vielen Highlights im Phönix Theater ist der Auftritt von Reinhard Lakomy mit seinem „Traumzauberbaum.“ Foto: Archiv

Und Gastspiele in den Sparten Musiktheater, Schauspiel und Ballett sind für Phönix ein wichtiger Baustein: „Wir verstehen unsere Angebote traditioneller und moderner Theaterkunst für alle Altersgruppen als Bildungsbeitrag für Stadt und Kreis und als Offerte für den kulturellen Dialog der Generationen“, erläutert Pielorz. Zu den Zielgruppen gehören Einheimische und Touristen. Zu den fünf Säulen zählt neben dem Gastspieltheater, auch das Kinder- und Jugendtheater sowohl in professioneller Hinsicht als auch durch Einbindung der Jugendlichen selbst in Form von Aufführungen des Theaterjugendclubs (TJC) und Schülerproduktionen. Eine weitere Säule bilden theaterpädagogische Angebote durch freiberufliche Pädagogen und in Zusammenarbeit mit freien und staatlichen Schauspiel- und Artistenschulen.

Die vierte Säule sieht mindestens eine Eigenproduktion pro Spielzeit vor, angestrebt wird dabei eine Kooperation mit der „Bühne Wittenberg“. Fünfte Säule ist die „Region auf der Bühne“, welche die Integration der regionalen Theaterszene zum Ziel hat. Vorgesehen sind Produktionen der Musikschule, der Deutsch-Russländischen Gesellschaft, der regionalen Tanzstudios sowie Sonderveranstaltungen mit aus Wittenberg stammenden Künstlern wie Annerose Schmidt, Claudia Wenzel, Antje Wagner und Dietmar Kruczek. Bei der langen Sommerpause soll es bleiben. „Wir brauchen die Zeit, um neue Spielpläne aufzustellen und um mit Künstlern sowie Agenturen zu verhandeln, denn diese Arbeiten erfolgen ehrenamtlich“, so Pielorz. Überdies will man dem Kultursommer und den Produktionen der „Bühne Wittenberg“ nicht unnötig Konkurrenz machen.

Was bleibt, sind die hohen, zum Teil aus Altlasten resultierenden Kosten: Mit der überdimensionierten Heizungsanlage könnte man 33 Einfamilienhäuser heizen. „Sie allein schluckt pro Monat 6.000 Euro, betriebswirtschaftlich ein Mühlenstein um den Hals des Phönix“, ärgert sich Pielorz. Die Anlage soll durch den Einbau neuer Steuerungselemente optimiert werden: So entstehen unterschiedliche Heizkreise, die einzeln regulierbar sind. Diese Optimierung ist auch erforderlich, um die jüngste Idee vom „Theater als Domizil“ umsetzen zu können. Trachtenverein und die Jugend-showtanzgruppe sind bereits eingezogen, Fanfarenzug und Blas-orchester sollen folgen. Mieterin ist die Stadt, die damit einen wichtigen Beitrag leistet, die laufenden Kosten für das große Objekt zu decken. Weitere Vereine dürften einziehen, wenn in zwei Jahren im Zuge der Eröffnung des Stadthauses das KTC stillgelegt wird.

Neue Spielzeit

Einige Highlights der neuen Spielzeit, die am 10. Oktober 2008 beginnt, stehen bereits fest: Den Auftakt macht die Sängerin Eva Lind, die Operetten-Melodien aus Österreich vorstellen wird. Mit einer Opern-Gala ist das Bolschoi-Theater am 26. Oktober zu Gast. Die Eigenproduktion „Pi-nocchio“ des Tanzstudios Balance hat am 22. November Premiere und am 29. November steht Reinhard Lakomy mit seinem „Traumzauberbaum“ auf der Bühne. Das Staatsballett aus Perm führt am 2. Dezember den „Nuss-knacker“ auf. Mit dem „Vogelhändler“ des Nordharzer Städtebundtheaters am 17. Dezember und „My fair Lady“ des Theaters der Altmark am 21. Dezember stehen zwei große Musikproduktionen auf dem Spielplan. Kabarett gibt es mit der „Distel“ am 11. November, mit Heinz Rennhack am 18. Dezember und mit Baumann & Clausen am 9. Januar 2009. Außerdem steigt zu Silvester wieder eine „Phönester-Gala“.


FV macht Feuer unter Flügeln des Phönix:
Die Unterstützung soll weitergehen

Unter dieser Überschrift berichtete der "Super Sonntag" am 16.03.2008 wie folgt:
Wittenberg(Wb).Zwischen dem Förderverein und dem Betreiberverein gab es erhebliche Kommunikationsprobleme, der Förderverein beklagte Informationsdefizite. Die daraufhin selbst verordnete „kreative Pause“ endet nun mit dem Vorstandsbeschluss. „Wir sehen positive Veränderungen, vor allem, was die Stabilisierung der finanziellen Situation betrifft“, betont der FV-Vorsitzende Horst Dübner. Mit seinem „Fünf-Säulen-Konzept“ findet der Betreiberverein offenbar Zustimmung bei öffentlichen Geldgebern, so gibt es bereits diverse Zusagen für die Förderung von Projekten im Bereich Schüler- und Jugendtheater.

Zudem hat die Stadt mit Phönix verschiedene Mietverträge abgeschlossen, in den Räumlichkeiten im ehemaligen Verwaltungsgebäude des Theaters, dem Tanzsaal und der Studiobühne finden Wittenberger Vereine ihr neues Domizil, unter anderem der Trachtenverein, Tanzvereine, Fanfarenzug, Chöre und demnächst wohl auch das Wittenberger Blasorchester. „Leerstehende Räume kosten Geld und nutzen niemandem“, so Dübner. Mit den Mietverträgen habe sich die finanzielle Situation von Phönix leicht verbessert. „Wir wollen deshalb auch als FV die Glut unter der Asche nicht ersticken lassen und noch einmal Scheite nachlegen“, erklärt Dübner.

Nach wie vor viel zu hoch sind die Heizkosten, die alte Anlage ist überdimensioniert und unwirtschaftlich und müsste durch moderne Brennwerttechnik ersetzt werden. Da eine neue Anlage für Phönix zu teuer wäre, gab es Gespräche mit Stadtwerkechef Hans-Joachim Herrmann über Möglichkeiten eines Mietkaufs oder Leasingvertrags. Die Fachleute der Stadtwerke prüfen derzeit die Alternativen. „Je schneller wir zu einer technischen Lösung kommen, umso besser für Phönix“, sagt Dübner. Auch die Vermietung der Dachflächen für Sonnenkollektoren wird angedacht.
Pünktlich zur Walpurgisnacht wird es am 30. April eine „Faust“-Inszenierung der Landesbühne Sachsen-Anhalt Eisleben im Phönix geben, auch gedacht als würdiger Abschluss der Spielzeit. 75 Karten stehen dem Förderverein zur Verfügung, die anderen Karten hat die Sparkasse Wittenberg, die das finanzielle Risiko der Aufführung trägt, für ihre Kunden übernommen. „Bei dieser Aufführung handelt es sich um eine Image-Veranstaltung für den Phönix“, betont Dübner. Vor der Aufführung werden sich die Fördervereine der Theater Eisleben und Dessau mit dem FV Phönix treffen, Ziel ist eine Willenserklärung zur gemeinsamen Kooperation. „Das Land hat mit beiden Bühnen Verträge abgeschlossen, die unter anderem auch Abstecherverpflichtungen beinhalten“, erläutert Dübner. „Wir wollen, dass sowohl die Landesbühne Eisleben als auch das Anhaltische Theater Dessau künftig regelmäßig im Phönix gastieren.“

„Faust“-Woche
Am 27. Januar 2009 soll die „Faust“-Aufführung wiederholt werden als Auftakt einer „Faust“-Woche, die sich vor allem an Schulen richtet. „Mindestens einmal im Jahr soll es künftig eine Klassiker-Woche geben, die vor allem der Wertevermittlung dient“, kündigt Dübner an.

Der FV Phönix wird auch die zweite „Wittenberger AIDS-Gala“ am 4. April, 19.30 Uhr, im Phönix finanziell unterstützen: „Das Engagement für die AIDS-Gala wird ein fester Bestandteil der Arbeit unseres FV werden“, berichtet Dübner. Für die theatergerechte und angemessene Ausstattung der Studio-Bühne soll bei der neuen Sparkassen-Stiftung ein Förderantrag eingereicht werden, unter anderem geht es um Beleuchtung, Akustik und Möblierung. Nächste Mitgliederversammlung des FV ist am Freitag, dem 16. Mai, 18.30 Uhr, im Phönix.


Eine Opernneuproduktion zur Vorweihnachtszeit

Phönix-Theaterwelt präsentiert Aschenputtel
Unter dieser Überschrift berichtete der "Wochenspiegel" am 07.11.2007 wie folgt:

Wittenberg(red.). Nach der Premiere gibt es zwei Nachmittagsaufführungen am Sonntag, dem 25. November, und am Dienstag, dem 4. Dezember, jeweils um 15 Uhr sowie zwei Vorstellungen für Schulklassen am Vormittag am Dienstag, dem 27. November, und am Mittwoch, dem 5. Dezember, jeweils um 10:00 Uhr, für die es ebenfalls noch Karten gibt. Die Aufführung am Dienstagnachmittag ist ein neues Angebot im Theater, um auch den Menschen, die auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen sind, den Besuch der Opernvorstellung zu ermöglichen.

Die bekannte Oper „Aschenputtel“
(„La Cenerentola“) von G. Rossini steht in diesem Jahr auf dem Programm der Phönix-Theaterwelt.
Foto: Veranstalter

Die Verantwortlichen der Mitteldeutschen Kammeroper freut es besonders, dass mit der Capella Wittenbergensis diesmal ein lokales Orchester als Produktionspartner gewonnen werden konnte, welches für seine hohe musikalische Qualität bekannt ist. Die musikalische Leitung liegt wie im vergangenen Jahr in den Händen von Brett Alan Austad, der inzwischen ein bundesweit gefragter Dirigent ist und zuletzt z.B. den „Tannhäuser“ in Münster oder die „Zauberflöte“ in Passau dirigiert hat. Die Inszenierung von Benjamin Sahler (Regie) und Sabina Moncys (Bühnenbild) soll ganz auf die Bedürfnisse des Publikums zugeschnitten sein, die Handlung kurzweilig und verständlich erzählen und dabei ganz den märchenhaften Charakter der Oper bewahren. Aufwändige Beleuchtung, der Einsatz der Drehbühne und vielseitige Kostüme sollen auch von der optischen Seite her einen erlebnisreichen Theaterabend gewährleisten. Die Sänger sind junge regionale und überregionale Künstler, welche durchweg an der Schwelle zu einer größeren professionellen Bühnenlaufbahn stehen. Dabei gibt es in einigen Rollen auch ein Wiedersehen mit Darstellern, die bereits bei „Hänsel und Gretel“ auf der Bühne zu sehen waren.

Die märchenhafte Handlung der Oper lehnt sich an das bekannte Märchen Aschenputtel an, der Untertitel des Werkes „Cenerentola oder der Sieg der Herzensgüte“ beschreibt den Inhalt bereits treffend: Es geht darum, das Gute im Menschen zu finden und die wundersame Metamorphose vom unglücklichen Aschenputtel zur strahlenden Prinzessin mitzuerleben. Eine wunderschöne Botschaft zur Vorweihnachtszeit, welche den Besucher der Aufführung die Sorgen des Alltags für einige Augenblicke vergessen lassen soll. Die Oper wurde von Rossini nur knapp ein Jahr nach dem „Barbier von Sevilla“ komponiert und enthält viele ähnliche Elemente: ein rasantes Tempo, eingängige Melodien und eine Vielzahl von Duetten, Terzetten, Quintetten, Sextetten und Chören, alles in einer überwiegend ausgelassenen Stimmung und mit komischen Figuren. Es singen und spielen junge Gesangstalente von den umliegenden Musikhochschulen sowie internationale Stipendiaten, welche in einem mehrtägigen Casting unter zahlreichen Bewerbern ausgewählt wurden. Wie bei der Aufführung von „Hänsel und Gretel“ verspricht die Mitteldeutsche Kammeroper wieder erstklassige stimmliche Leistungen. Die Mitteldeutsche Kammeroper versteht sich als Sprungbrett für die angehenden Talente der Oper. Einige der Mitwirkenden bei der Produktion von „Hänsel und Gretel“ singen in diesem Jahr bereits an großen deutschen Opernhäusern.

Die Eintrittspreise sind aufgrund der Unterstützung durch öffentliche und private Geldgeber äußerst moderat: 12 Euro für Erwachsene, 7 Euro ermäßigt. Der Vorverkauf läuft beim Phönix-Theater unter Tel.: 03491 / 420702 sowie bei Verbo Solo, Collegienstraße 32; im MZ Service-Center, Collegienhof 74, im Charter-Büro, Schlossstr. 16 und im Internet unter www.mitteldeutsche-kammeroper.de


Mit fünf Säulen möglichst viele Zuschauer ansprechen

Phönix Theaterwelt startet in die neue Spielzeit
Unter dieser Überschrift berichtete der "Wochenspiegel" am 12.09.2007 wie folgt:

Wittenberg(Wb).Die neue Spielzeit beginnt Mitte September und wird bis Mitte April 2008 dauern. Dem Publikum werden alle Genres geboten, die Palette reicht dabei von Schauspiel und Musiktheater über Ballett bis hin zu Kabarett, Puppentheater und musikalisch-literarischen Programmen. Erstmals steht neben der Großen Bühne mit 388 Plätzen und dem Puppentheater mit circa 80 Plätzen auch die vom Förderverein renovierte Studiobühne mit bis zu 200 Zuschauerplätzen zur Verfügung, hier können ganz unterschiedliche Veranstaltungsformen wie experimentelles Theater, Varieté und Kleinkunst durchgeführt werden.

Erstens das Gastspieltheater, das sich als Bühne und Aufführungsort für regionale und überregionale Ensembles versteht. Eingekauft werden sollen Musiktheater- und Schauspielproduktionen, vorzugsweise von Landesbühnen. Dazu kommen Projekte der Mitteldeutschen Kammeroper e.V. sowie von Musikhochschulen in Berlin und Leipzig. Zielgruppen sind vor allem das traditionelle Theaterpublikum sowie Schulen.

Zweitens das Kinder- und Jugendtheater, zur Aufführung gelangen unter anderem Produktionen des Theaterjugendclubs (TJC), der verschiedenen Schultheatergruppen sowie Puppentheater. Auch das jährliche Schülertheatertreffen Sachsen-Anhalt könnte in Wittenberg durchgeführt werden.

Drittens theaterpädagogische Angebote in Zusammenarbeit mit freiberuflichen Theaterpädagogen sowie freien und staatlichen Schauspielschulen. Eine Projektförderung könnte unter anderem über das Landesprogramm „KlaTSch“ - „Kulturelles Lernen an (Off-)Theatern und Schulen“ erfolgen.

Viertens Eigenproduktionen, unter anderem in Zusammenarbeit mit der Bühne Wittenberg und der Mitteldeutschen Kammeroper.

Fünftens „Region auf der Bühne“ mit Projektpartnern wie Kreismusikschule, Deutsch-Russländische Gesellschaft, TJC, Tanzstudios (Porwol und Balance) sowie heimischen Künstlern.

Diana Pielorz vom Phönix Betreiberverein hofft mit der bunten Programmvielfalt des neuen Spielplans viele unterschiedliche Zielgruppen zu erreichen und mehr Zuscher in die Phönix Theaterwelt zu locken.
Foto: Archiv

„Betriebswirtschaftlich müssen die einzelnen Säulen noch durchgerechnet werden“, erklärt Diana Pielorz vom Phönix Betreiberverein. Fakt sei, dass die fünf Säulen aus den eigenen Vereinsmitteln alleine nicht zu finanzieren seien. Insgesamt wolle man mit den fünf Säulen und der damit verbundenen größeren Programmvielfalt neue und ganz unterschiedliche Zielgruppen erschließen. Für die einzelnen Projekte will man Partner auf kommunaler Ebene, auf Landesebene sowie in der freien Wirtschaft suchen. Der Verein „Campus Wittenberg e.V.“ prüft derzeit, ob die Phönix Theaterwelt mit ihrem kulturpolitischen Dialoganspruch in das Gesamtkonzept einbezogen werden kann.

Die Spielzeitpause im Sommer 2008 ist abgestimmt mit der Bühne Wittenberg und ihren Produktionen. Intern wird die Pause dazu genutzt, um die neue Spielzeit vorzubereiten, dazu bedarf es der Abstimmung mit benachbarten Theatern sowie Marketingpartnern, welche die Wittenberger Bühnenangebote in ihre Tourismuswerbung aufnehmen sollen.

Spielplan 2007/08:

Eröffnet wird die neue Spielzeit mit dem klassischen Ballett „Ruth“ der amerikanischen Company „Magnificat“ am Samstag, dem 15. September, 19.30 Uhr, im Großen Saal. Das 1986 von Keith und Kathy Thibodeaux in den USA gegründete Ballett fühlt sich der christlichen Botschaft verpflichtet. Am Sonntag, dem 16. September, 17 Uhr, gastiert die „Tin Pan Alley Steelband“ mit karibischen Klängen in der Studiobühne. Die aus zwölf Musikern bestehende Formation spielt auf ausrangierten Ölfässern, sogenannten Steeldrums oder Pans. Die in Berlin vor 30 Jahren gegründete Gruppe gehört zu den ersten Steelbands in Deutschland, zum Repertoire gehören Calypso und Soca, die Musik des trinidadischen Karnevals sowie Bossa Nova, Samba, Latinpop und Jazz. Das Publikum erwartet der typische Klang der Karibik sowie temperamentvolle Rhythmen, die in die Beine gehen.

„Songwriteroffensive“ (SWO) nennt sich das Programm am Freitag, dem 21. September, 19.30 Uhr, in der Studiobühne: Zu Gast sind Sandra Steglich, Recky Reck und Wolfsmond aus Berlin, in der Hauptstadt ist die SWO längst eine feste Institution für Liedermacher. Die Palette reicht von Popchansons über seelenvolle Betrachtungen des Lebens bis hin zu Songs über den Wahnsinn des Alltags. Am Samstag, dem 29. September, 19.30 Uhr, gibt es in der Studiobühne unter dem Motto „Mottenlicht“ eine musikalisch-literarische Gratwanderung mit Kompositionen und Improvisationen. Antje Wagner liest ihre trügerisch sanften Texte, dazu spielen Ingo Höricht (Violine und Viola) sowie Michael Berger (Piano) ihre eigenen Kompositionen - insgesamt ein stilles, aber umso intensiveres Hörerlebnis. Im Oktober gibt es Kabarett mit der „Leipziger Funzel“ (2. Oktober, 19.30 Uhr) und mit Gisela Oechelhäuser (28. Oktober, 17 Uhr). Am 17. November, 19.30 Uhr, hat die Oper „La Cenerentola“ von Gioacchino Rossini Premiere in einer Produktion der Mitteldeutschen Kammeroper. Und auch eine neue Inszenierung der Kreismusikschule unter der Regie von Silvio Wiesner wird es geben: „Jim Knopf und die wilde 13“ wird am 23. November, 19.30 Uhr, aufgeführt. Ein Kinderprogramm unter dem Titel „Die lustige Weihnachtsbäckerei“, ein Weihnachtskonzert mit dem Preußischen Kammerorchester Prenzlau sowie die Große Phönester-Gala zu Silvester runden das Programmangebot ab. Erstmals gibt es auch ein Neujahrskonzert: Das Preußische Kammerorchester spielt am 5. Januar 2008 Beethovens neunte Sinfonie, für dieses Konzert werden noch Sponsoren gesucht.


Vorhang hebt sich zur dritten Spielzeit

Diana Pielorz stellt Veranstaltungsplan im Phönix Theater vor von Corinna Nitz
Unter dieser Überschrift berichtete die "Mitteldeutsche Zeitung" am 11.0.9.07 wie folgt:

Wittenberg(Wb). Diana Pielorz empfängt im Parka und entschuldigt sich für die Kälte im Foyer ihrer Phönix Theaterwelt in Wittenberg. Dass nicht geheizt wird, ist dem nach wie vor sehr schmalen Budget geschuldet, welches der Theaterbesitzerin für den Betrieb des Hauses zur Verfügung steht. Auch fürderhin wolle man die Anlagen nur vor Beginn einer Vorstellung hochfahren. Um die aber geht es bei diesem Pressegespräch am gestrigen Morgen. Denn nach einer Sommerpause, in die man aus Kostengründen bereits im Winter eingetreten war (die MZ berichtete), soll sich bereits an diesem Sonnabend der Vorhang in der Wichernstraße wieder heben.

Erwartet wird "Magnificat", eine US-amerikanische Company, deren klassisch ausgebildete Tänzer im Großen Saal der Phönix Theaterwelt das Stück "Ruth" zeigen, das zwar auf dem gleichnamigen Buch der Bibel basiert, Pielorz zufolge aber "in die neuere Zeit umgesetzt wurde". Vermittelt hat den Auftritt der Verein für Kultur und Seelsorge der Wittenberger Baptistengemeinde. Am 16. September geht es dann in die Studiobühne des Hauses. Dort lädt die Tin Pan Alley Steelband zu einer musikalischen Reise nach Übersee ein. Ab 17 Uhr sollen u. a. Calypso, Boss Nova und Samba erklingen. Wenigstens akustisch lässt sich so der Sommer noch einmal zurückholen. Am 21. September, 19.30 Uhr, gastieren mit einer "Songwriteroffensive" die Liedermacher Sandra Steglich, Recky Reck und Wolfsmond aus Berlin im Studio. Die letzte Veranstaltung im Monat September (29.) heißt "Mottenlicht" und wird als musikalisch-literarische Gratwanderung mit Kompositionen und Improvisationen beschrieben. Es treten auf: Antje Wagner, Ingo Höricht und Michael Berger.

Im Oktober geben vor allem Kabarettisten wie Gisela Oechelhäuser (28.10.) und Mitglieder der Leipziger "Funzel" (2.10.) den Ton im Phönix an. Dazwischen bringt die Deutsch-Russländische Gesellschaft "New Gipsy Art Music" auf die Bühne, und Roland Neudert will mit Petra Kusch-Lück sein Konzert "Musik, die Ihnen Freude bringt" (21.10.) nachholen. Der Auftritt musste im Februar abgesagt werden, bereits erworbene Karten sind weiterhin gültig.





Vorschau

Wegener kommt

Bis zurn Jahresende weist der Spielplan der Phönix Theaterwelt regelmäßig Veranstaltungen aus. Etwa wird am 17. November, 19.30 Uhr, Bettina Wegener ("Sind so kleine Hände") im Rahmen ihrer Abschiedstournee "Ich gehe" im Großen Saal auftreten. Am 23. November zeigt die Mitteldeutsche Kammeroper "La Cenerentola" (Aschenputtel). Ein Weihnachtskonzert gestaltet am 21. Dezember das Preußische Kammerorchester Prenzlau. Das vollständige Programm zur aktuellen Spielzeit gibt es unter www.theater-wittenberg.de im Internet. Kartenanfragen im MZ-ServiceCenter Wittenberg unter Telefon 0 34 91/45 88 60 sowie täglich von neun bis 13 Uhr beim Phönix, Telefon 0 34 91/42 07 02

Kommentar

Phönix' dritte Spielzeit
Abheben ohne Konzept
Von CORINNA NITZ


Diana Pielorz macht es einem nicht leicht. Hin und hergerissen ist man zwischen Respekt, auch Demut vor ihrer Beharrlichkeit einerseits - und ungläubigem Staunen andererseits. Gemeinsam mit vielen Enthusiasten im Hintergrund nimmt die Frau jetzt also die dritte Spielzeit in ihrer Phönix Theaterwelt Wittenberg in Angriff. Das ist ebenso schön wie bemerkenswert; nicht zuletzt gehört dazu angesichts der bisherigen Erfahrungen auch viel Mut. Zu oft, wir erinnern uns, war das Publikum ausgeblieben. In monetärer Hinsicht ist das Unternehmen bis dato ein reines Zusatzgeschäft.
Genau hier gerät man zwangsläufig ins Grübeln. Denn noch immer haben weder Träger- noch Förderverein der Öffentlichkeit ein stichhaltiges Konzept präsentiert, in dem sich einmal nachlesen ließe, wohin die Reise des Phönix inhaltlich gehen soll. Nach Monaten der Stille hieß es gestern, die "Projektbeschreibung ist fast fertig". Fast! So ein Vorgehen ist nicht nur unprofessionell. Damit verbaut man sich auch Chancen. Womit wenn nicht durch eine plausible Konzeption, will man die Wittenberger Stadträte für den eigenen Traum vom Fliegen (und nichts anderes soll dieser Phönix doch machen) begeistern? Womit sie für eine Projektförderung gewinnen? Die Tatsache allein, dass sich ab Sonnabend der Vorhang wieder hebt, dürfte kaum genügen, um das Stadtsäckel zu öffnen.
Aber vielleicht, und das zum Troste, wird sich ja der eine oder andere Bewohner dieser Stadt darauf besinnen, dass es vor seiner Tür ein Theater gibt - und hingehen! Ausverkaufte Vorstellungen ersetzen zwar immer noch kein Konzept, aber sie könnten ein zusätzliches Signal an das politische Wittenberg sein, sich noch einmal mit dem Haus in der Wichernstraße und seinen engagierten Betreibern zu befassen.


Paris, Melbourne, Wittenberg
Chor der Harvard-Universität unterbricht seine Welt-Tour für Konzert im Phönix-Theater
Unter dieser Überschrift berichtete Corinna Nitz in der "Mitteldeutschen Zeitung" am 07. August 2007 wie folgt:

Wittenberg/MZ.Amerika hat viele Gesichter. Zu seinen schönen, das weiß man spätestens seit Sonnabend auch in Wittenberg, gehören ganz sicher die "Harvard Krokodiloes": zwölf junge Männer, intelligent, talentiert, charmant und unprätentiös (also der Traum aller Schwiegermütter), die ihre WeltTournee 2007 kurz unterbrachen, um ihren einzigen öffentlichen Auftritt in Deutschland ausgerechnet in der sachsen-anhaltischen Provinz zu absolvieren. Melbourne, Paris, Berlin, Tokio, Hongkong, Moskau, Shanghai, Buenos Aires und dazwischen: Wittenberg!

Man könnte jetzt einen Einschub machen und ein bisschen herummäkeln. Die Kritik träfe die Wittenberger Stadtoberen. Als die "Kroks", wie sich die Mitglieder des traditionsreichen A-Cappella Männerchores der amerikanischen Elite-Universität bezeichnen, in der Phönix Theaterwelt ihr gefeiertes Konzert geben, da glänzt das offizielle Wittenberg durch Abwesenheit. Das US-amerikanische Generalkonsulat Leipzig, das, so Phönix-Chefin Diana Pielorz zur MZ, den Auftritt in der Lutherstadt erst ermöglichte, ist beinahe vollständig vertreten. Der für Öffentliche Angelegenheiten zuständige Konsul Mark L. Weniger hält eine freundliche Rede - auch auf die Spielstätte. Nur, auf ein Pendant wartet mancher vergebens. Sollte Künstler oder Gastgeber das in irgendeiner Form irritierten, so können sie es prima verbergen. Um Schlag 16 Uhr betreten die ersten "Kroks" gut gelaunt die Bühne. Sie wuscheln sich durch den schweren Bühnenvorhang, andere nehmen den Weg durch den Großen Saal, der komplett ausverkauft ist, was auch schon lang nicht mehr der Fall war. Einige betreten die Bühne über deren Seiteneingänge. Was dann folgt, ist eine gelungene Mischung aus schönstem A-Cappella-Gesang, akrobatischen und tänzerischen Einlagen, Slapstick und launigen Ansagen.

Insgesamt zwei Mal 40 Minuten geht es quer durch mehrere Jahrzehnte amerikanischer Musikgeschichte, mit einer Ausnahme: Für ein älteres Ehepaar im Publikum, das ein Hochzeitsjubiläum zu feiern hat, schmettern sie "Marmor, Stein und Eisen bricht..." und schwärmen sodann nach unten aus, um den perplexen Jubilaren formvollendet einen Blumenstrauß zu überreichen. Wen dramatische Interpretationen etwa von "House of blue days', Ergreifendes wie ,Danny boy" oder Zartes aus "Porgy & Bess'' noch nicht berührt haten, der ist spätestens nach dieser Nummer entzückt. Und befindet ich mit solchen Gefühlen in prominenter Gesellschaft. Denn aus welchem, wenn nicht aus diesem Grund, sollte etwa der ehemalige US-Präsident Bill Clinton, ein Yale Absolvent, sich für seine Amtsanrittsfeier am 23. Januar 1993 eben die "Kroks" gewünscht haben? Der Vollständigkeit halber soll allerdings nicht unerwähnt bleiben, dass das Hochzeitsständchen im Vorfeld abgesprochen worden ist. Ansonsten jedoch, schwärmt später Theater-Chefin Pielorz, sei die Truppe ausgesucht "locker" gewesen und vor allem sehr unkompliert. Diana Pielorz nennt es auch "Andersartigkeit". Tatsächlich veritteln diese "Kroks" eine unbeschreibliche Leichtigkeit. "Have a ood time", hatte Mark L. Weniger den Besuchern gewünscht. Und die erlassen beschwingt das Haus.

Nach einer langen Sommerpause soll am 15. September die nächste Spielzeit in der Phönix Theaterwelt beginnen. Eröffnet wird sie mit dem Gastspiel einer amerikanischen Ballett Compagnie.


Kulturprojekt Theaterwelt
Andrea Mehrländer und Diana Pielorz beschreiben die Zukunft von Phönix
Unter dieser Überschrift berichtete Corinna Nitz in der "Mitteldeutschen Zeitung" am 30. Juni 2007 wie folgt:

Wittenberg (wg). Wenn Shelly Kupferberg und die "Deutschlandrundfahrt" vom Deutschlandradio Kultur heute in der Wittenberger Leucorea Station machen, wird unter den Gesprächspartnern im Audimax auch Diana Pielorz sein. Mit ihre privaten Phönix Theaterwelt passt sie in das Konzept der Sendung, denn: "Die haben nach Projekten abseits von Luther gesucht." Auf die Frage, was sie denn erzählen wird, antwortet Diana Pielorz gestern: "Ich werde erzählen, warum wir das machen. Und wie man sich fühlt, wenn man ein Theater ohne die Kommune betreibt."

Diana Pielorz sitzt im Foyer ihres Musentempels, der sich seit Februar in einer vorgezogenen Sommerpause befindet, um die Betriebskosten im Zaum zu halten (die MZ berichtete). Es ist still, aber gleich soll es eine Führung geben. Andrea Mehrländer vom Phönix?Trägerverein wird mit Gästen erwartet. Mehrländer, die sonst in Berlin arbeitet, bringe häufiger Gruppen. Und sie hat gemeinsam mit Diana Pielorz an einem neuen Konzept getüftelt, in dem es um die künftige Ausrichtung der Theaterwelt geht. Eigentlich nennen sie es lieber "Projektbeschreibung", welche auch dem Stadtrat vorgelegt werden soll, in der Hoffnung, eine Projektförderung zu bekommen.

Nach den zu fördernden Projekten befragt, antwortet Andrea Mehrländer, die unterdessen eingetroffen ist, man könne, zum Beispiel, keine fünf oder sechs Eigenproduktionen machen, die dann gefördert werden. Sie hofft statt dessen, "dass der Stadtrat unserer Auffassung folgt und die Phönix Theaterwelt selbst als das Kulturprojekt sieht". Zu den ganz wesentlichen Punkten, die geklärt wurden und gleichsam Bestandteil der Projektbeschreibung sind, gehören neue Vereinbarungen mit den Stadtwerken Wittenberg. Etwa sei jetzt "eine Einzelabrechnung" bei Veranstaltungen möglich: "Anstellen, abstellen, Rechnung", fasst Mehrländer das Prinzip zusammen. Diana Pielorz ergänzt, dass man dabei die genauen Verbräuche nachvollziehen könne. Das wiederum sei nützlich, um Kulturschaffenden, die das Haus anmieten, mögliche hohe Kosten erklären zu können.

Vermietungen stehen auf der Projektbeschreibungsliste genauso wie theaterpädagogische Offerten. Letztere habe man auch in Magdeburg im Kultusministerium diskutiert. Eine Kooperation mit dem Landeszentrum Spiel und Theater Sachsen?Anhalt wäre wünschenswert ? und förderfähig. "Genug Schulen gibt es ja hier", sagt Diana Pielorz, die nicht findet, dass Phönix damit in Konkurrenz etwa zum Theaterjugendclub "Chamäleon" treten würde. Überhaupt sei dies das Letzte, was man wolle ?"anderen etwas wegnehmen".

Es gibt noch so manche Überlegung, was man machen könnte. Von Themenführungen durch das Haus ist die Rede, zur Theatergeschichte zum Beispiel. Und wenn eines Tages das KTC durch das Stadthaus ersetzt würde, bräuchte mancher Kulturschaffende ein neues Zuhause. Bis dahin will man aber erst mal mit der Projektbeschreibung in den Stadtrat. Und am 15. September soll schließlich eine amerikanische Ballett Compagnie die nächste Spielzeit eröffnen. Denn daran gab es für die Enthusiastinnen Andrea Mehrländer Diana Pielorz ja nie einen Zweifel: "Wir spielen weiter."

Wer die Theaterwelt unterstutzen möchte, kann z. B. für 50 Euro im Jahr eine Stuhlpatenschaft übernehmen, Bei 389 Sitzen wären das fast 20 000 Euro. Viel Geld, mit dem sich die Existenz von Phönix ein Stück sichern ließe.


Kreative Pause wird für eine intensive Vorbereitung genutzt
Phönix: Neue Spielzeit startet am 15. September
Unter dieser Überschrift berichtete der "Super Sonntag" am 10. Juni 2007 wie folgt:

Wittenberg (wg). „Wir haben nicht geschlossen, sondern eine kreative Pause eingelegt“, sagt Andrea Mehrländer, Vorsitzende des Phönix-Trägervereins. Die Konzentration der Spielzeit auf die Monate September bis April verfolgt drei Zwecke. Erstens: Die Sommermonate bieten ein pralles Kulturangebot, da macht es wenig Sinn, sich die Zuschauer gegenseitig wegzunehmen. Zweitens: Die Leitung des Theaters erfolgt ausschließlich ehrenamtlich. „Wir brauchen für die Vorbereitung der Spielzeit, für die Verpflichtung von Künstlern und Ensembles sowie für Werbung mehr Zeit“, so Mehrländer. Drittens soll die zeitliche Verkürzung zu einer Optimierung der Spielzeit führen, Ziel ist es, eine schwarze Null zu schreiben.

Drei volle Jahre wurde Phönix bis zur Kreativpause bespielt, 33.000 Zuschauer besuchten 184 Aufführungen. Dies entspricht einer Auslastungsquote von 46 Prozent, wovon staatlich subventionierte Großbühnen in Berlin nur träumen können. „Die für eine vergleichsweise kleine Stadt wie Wittenberg gute Quote zeigt, dass Theater hier Sinn macht“, meint Mehrländer. Gleichwohl müsse man zusätzliches Publikum erschließen, vor allem aus der Fläche. Dazu sollen Theaterbusse eingesetzt werden, zum Beispiel in Zusammenarbeit mit der Volkssolidarität, um gezielt Senioren für einen Theaterbesuch zu gewinnen. Für besondere Events können auch Busse aus Dessau, Halle und Leipzig eingesetzt werden, denn als kleines Theater hat Phönix gegenüber großen Häusern einen wesentlichen Vorteil: Nach den Veranstaltungen sitzen die Künstler in der Theater-Lounge, stehen für Gespräche bereit und geben Autogramme.

Besucher aller Altersklassen gehören zur Zielgruppe von Phönix, deshalb wird es in der neuen Spielzeit eine ausgewogene Gewichtung von Operette, Oper, Musicals, Konzerten, Sprechtheater und Boulevard geben. Ganz besonders will Phönix aber Kinder und Jugendliche ansprechen, wobei für ganz kleine Kinder die 80 Sitzplätze umfassende Puppenbühne erste Adresse ist. „Wir können für Kinder-Veranstaltungen keine hohen Eintrittspreise nehmen, so dass diese nicht viel zur Kostendeckung beitragen“, weiß Mehrländer. „Aber Kinder und Jugendliche sind unsere Besucher von morgen.“ Zudem lassen sich für Kinder- und Jugendtheater projektbezogene Fördermittel des Landes akquirieren.

Die Studiobühne, die ab Mitte September bespielt werden kann, bietet 200 Plätze und eignet sich für experimentelles Theater und kleinere Veranstaltungen. Sie kann zeitgleich zur Bühne im Großen Haus bespielt werden, weil sie über einen separaten Eingang und eigene Technik verfügt. Das Foyer eignet sich hervorragend für Kammerkonzerte, Chansonabende und Lesungen. Dank der tatkräftigen Unterstützung durch die Mitglieder des Fördervereins können auch der große und kleine Innenhof für Open-Air-Veranstaltungen genutzt werden. Und die Lounge-Bar in der ersten Etage bietet sich für Salonkunst an. „Was die Vielfalt unserer Spielstätten betrifft, sind wir für die neue Spielzeit bestens gerüstet“, so Mehrländer.

Paten & Sponsoren

„Als Betreiber brauchen wir künftig noch mehr die Unterstützung durch den Förderverein“, erklärt Mehrländer. So wird es künftig regelmäßige gemeinsame Treffen, Vorstandssitzungen sowie eine neue Aufgabenverteilung geben. Der Förderverein wird sich besonders um die Vermittlung von Sitzpatenschaften bemühen. 389 Sitze umfasst das Große Haus, eine Patenschaft kostet 50 Euro im Jahr. Können alle Patenschaften vergeben werden, so beschert dies jährliche Einnahmen in Höhe von 19.450 Euro. „Das wäre ein ganz wichtiger Beitrag zur Finanzierung von Phönix“, betont Mehrländer. Außerdem sollen Sponsoren gewonnen sowie Drittmittel erschlossen werden. Für die Stadt Wittenberg hat Oberbürgermeister Eckhard Naumann Interesse an Phönix bekundet: Betriebskostenzuschüsse schließt er zwar aus, nicht aber eine Projektförderung. „Wir sind ein Bürgertheater“, sagt Mehrländer. Deshalb will man gezielt mit öffentlichen Aktionen die Wittenberger zu Spenden aufrufen.


Vorhang soll sich wieder heben
Neues Konzept für angeschlagene Theaterwelt
Unter dieser Überschrift berichtete Corinna Nitz in der "Mitteldeutsche Zeitung" am 05. Juni 2007 wie folgt:

Wittenberg/MZ. Als gute "Diskussionsbasis" bezeichnet Horst Dübner (PDS) die neue Konzeption, die der Betreiberverein der Phönix Theaterwelt Wittenberg für die künftige Nutzung des Hauses in der Wichernstraße erstellt hat. Zwar müsse einiges "überarbeitet" werden, um potentielle Sponsoren und "die Politik zu überzeugen, Mittel bereitzustellen". Die Grundlage für eine Neuausrichtung der Theaterwelt sei aber gelegt.

Zu Einzelheiten wollte sich Dübner, Vorsitzender des Phönix?Fördervereins, gestern gegenüber der MZ nicht äußern. Er deutete jedoch an, dass es sich um "gute Projektideen" handele. Um diese umsetzen zu können, sei der Vorstand des Betreibervereins dabei, Kontakte zu möglichen Partnern der Kulturszene sowohl in Wittenberg als auch außerhalb herzustellen.

Die Phönix Theaterwelt Wittenberg war im Winter 2007 in eine vorgezogene Sommerpause gegangen, nachdem sich abzeichnete, dass dem Betreiberverein und Hausherrin Diana Pielorz die Betriebskosten für die Immobilie davon laufen. Einen Antrag auf eine Finanzspritze im fünfstelligen Bereich hatte der Stadtrat Wittenberg abgelehnt (die MZ berichtete mehrfach). Gleichzeitig war darauf hingewiesen worden, dass man unter gewissen Bedingungen durchaus bereit sei, über die Förderung der Theaterwelt bei einzelnen Projekten nachzudenken.

Zuletzt waren die Lichter im Phönix anlässlich der ersten Wittenberger Aids-Gala Mitte Mai angegangen. Seither ist die Bühne in ihren Dornröschenschlaf zurückgesunken. Darauf angesprochen sagt Dübner: "Es ist unser fester Vorsatz, dass sich im September der Vorhang wieder hebt."


Keine Förderung für «Phönix»
Eindeutiges Votum des Kulturausschusses der Stadt Wittenberg
Unter dieser Überschrift berichtete die "Mitteldeutsche Zeitung" am 17. Februar 2007 wie folgt:

Wittenberg/MZ/irs. Der Kulturausschuss der Stadt Wittenberg hat sich gegen eine Betriebskosten-Förderung der "Phönix Theaterwelt Wittenberg" ausgesprochen. Die Entscheidung fiel am Donnerstagabend überraschend eindeutig. Sechs der anwesenden acht Stadträte hätten gegen den Antrag gestimmt, zwei sich enthalten, berichtete am Freitag der Ausschussvorsitzende Reinhard Rauschning (SPD). (Das Votum hatte wie auch die vorangegangene Beratung unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden, wie es neuerdings aufgrund einer selbst gemachten Regelung in diesem Ausschuss bei Förder-Entscheidungen allgemein Usus ist.)

Rauschning führte finanzielle "Sachzwänge" ins Feld, aber auch ein "fehlendes Konzept". Bei "Phönix" sei "kein Licht im Tunnel" erkennbar, sagte er, und "wir sind nicht in der Lage, im nächsten Jahr wieder zuzuschießen". 43 000 Euro wollte das private Theater von der öffentlichen Hand bekommen, um die Betriebskosten für sein Haus in der Wichernstraße begleichen zu können. "Die Entscheidung geht nicht gegen den Verein", erklärte Rauschning, wohl wissend, dass der Ausschuss über kurz oder lang als "Totengräber" des Theaters dastehen könnte; die Förderung einzelner Projekte des "Phönix" sei weiterhin möglich.

Wortkarg vor Enttäuschung zeigte sich am Freitag Theater-Chefin Diana Pielorz. "Ich nehme das zur Kenntnis", aber "das freut uns natürlich nicht", sagte sie nur. "Wir müssen nun sehen, wie der Verwaltungsweg weitergeht." "Ich bin im Moment gar nicht erschrocken", zeigte sich unterdessen Horst Dübner vom "Phönix"-Förderverein optimistisch, dass über den städtischen Nachtragshaushalt Anträge des Theaters auf Projektförderung - anders als jetzt der Wunsch nach Übernahme der Betriebskosten - positiv beschieden werden. Entsprechende Konzepte befänden sich derzeit in Arbeit und seien auch Thema der Vorstandssitzung des "Phönix" am 1. März.

Das Theater befindet sich derzeit in einer vorgezogenen "Sommerpause"; lediglich im Mai ist eine Veranstaltung vorgesehen (die MZ berichtete).


Phönix versinkt im Winterschlaf
Wittenberger Theaterwelt will in «vorgezogener Sommerpause» am Konzept feilen
Unter dieser Überschrift berichtete Corinna Nitz in der "Mitteldeutschen Zeitung" am 13. Februar 2007 wie folgt:

Wittenberg/MZ. Diana Pielorz hatte einen Traum, und der las sich in der Silvesterausgabe der MZ so: "Mein Traum 2007 ist, dass wir beim Träger- und Betreiberverein im Phönix in die Lage kommen, die Theaterwelt Wittenberg auch in den nächsten Jahren fortzuführen." Die Frau, die im Hauptberuf Bibliothekarin ist und das Theater, na ja, die Spielstätte, nebenher betreibt, wollte ehedem "gar nicht so sehr auf die finanzielle Seite abheben, obwohl die natürlich sehr wichtig ist". Es ging ihr vor allem um die vielen Menschen, "die uns unterstützt haben". Ohne diese Hilfe sei so ein Projekt nicht zu schaffen.

Nun hatte sich der Traum vom eigenen Theater schnell in einen Alptraum verwandelt. Die Hülle mag ja noch für vergleichsweise kleines Geld ersteigert worden sein, doch der Einsatz, mit dem der Unternehmer Thomas Pielorz und seine Frau Diana die Ruine sanierten und wiederbelebten, war exorbitant hoch und das keineswegs nur in pekuniärer Hinsicht. Tief griffen die Veränderungen auch in das Privatleben der Theaterenthusiasten.

Ins Trudeln geraten war Phönix schon nach kurzem Höhenflug im ausklingenden Benefizmonat nach der Eröffnung, als Gastspiele im Sinne einer Starthilfe noch gratis gegeben wurden. Seinen vorläufigen Höhepunkt erreichte der Kampf um Phönix im November 2006. Da trat eine sichtlich angegriffene Diana Pielorz vor die Medien und erklärte, dass, sollten dem Betreiberverein der Theaterwelt nicht rund 43 000 Euro zur Deckung der aus dem Ruder laufenden Betriebskosten zukommen, eine vorübergehende Schließung zum Februar 2007 nicht mehr abzuwenden sei. Einen Antrag auf (anteilige) Unterstützung brachte im Dezember die PDS-Fraktion in den Stadtrat ein. Er wurde in die zuständigen Gremien verwiesen. Und bis etwa der Kulturausschuss nicht zu einer Empfehlung gelangt ist, erklärt Wittenbergs Bürgermeister Volkmar Kunze (FDP) am Montag der MZ, könne nichts geschehen.

Im Betreiberverein hat man unterdessen einen Entschluss gefasst, der logisch erscheint, aber nicht unbedingt gut sein muss: "Wir stellen den Spielbetrieb nicht ein, aber wir sind in eine vorgezogene Sommerpause gegangen", sagt ebenfalls am Montag Hausherrin Diana Pielorz. Schon seit einer Woche herrscht auf dem Spielplan im Internet Ebbe. Zuletzt musste Anfang des Monats ein Auftritt von Petra Kusch-Lück und Roland Neudert abgesagt werden: wegen Krankheit eines Künstlers. Veranstaltungsabsagen gehörten jedoch in der Vergangenheit zur Realität. Stets hieß es, man habe zu wenig Karten verkauft. Da die Theaterwelt keine Festgagen zahlen kann, sondern die Künstler an den Einnahmen aus dem Ticketverkauf beteiligt, hat es sich für viele nicht gelohnt, nach Wittenberg zu reisen.

Mangelnde Nachfrage war aber keineswegs nur bei unbekannten Künstlern zu beklagen. Selbst Leute wie Barbara Thalheim konnten den Großen Saal mit seinen 389 Sitzplätzen nicht füllen. Der letzte, dem das geglückt war, war im Januar Jazz-Legende Chris Barber. Das hilft den Betreibern der Theaterwelt aber auch nicht aus der Krise. Im Januar, erzählt Diana Pielorz, sei man noch mal nach Magdeburg gefahren und habe ein "sehr gutes Gespräch" mit dem Kultusminister geführt. Jetzt gehe es darum, ein neues Konzept zu erarbeiten.

Auf die Frage, wie sie die Situation der Theaterwelt beschreiben würde, antwortet Diana Pielorz: "Die Lage ist nicht gut, aber auch nicht aussichtslos." Und sie versichert, dass sie für geplante Veranstaltungen wie die Aids-Gala des Wittenberger Ensembles Showtime24 ihr Haus selbstverständlich öffnen wird. Die dürften das gern hören. Zumal sie ihrerseits bekannte Showgrößen mitbringen wollen, was ja vielleicht auch dem Phönix Aufwind gibt.


Phonix muss weiter warten
Stadtrat: PDS-Antrag auf Betriebskostenzuschuss in Ausschüsse verwiesen
Unter dieser Überschrift berichtete die "Mitteldeutsche Zeitung" am 22.Dezember 2006 wie folgt:

Wittenberg/MZ/mac. Wirklich offensiv kam Karin Dübners (Linke.PDS) Argumentation nicht daher. "Ich weiß", sagte sie zur Begründung des Antrages der Fraktion auf einen Betriebskostenzuschuss für den Trägerverein der Phönix Theaterwelt Wittenberg, "dass es nahezu vermessen erscheint, angesichts der Haushaltssituation einen solchen Antrag zu stellen."

Die Stadträtin schränkte bei ihrem Auftritt im Stadtrat am Mittwoch auch gleich ein, die Summe von 43 200 Euro nicht für den Nachtragshaushalt zu fordern. Und anderen etwas wegnehmen, auch das wolle die PDS nicht. Dafür eine Diskussion in Gang setzen, wie Phönix unterstützt werden kann. Und erinnern an die "Krokodilstränen", die vergossen wurden bei der Schließung des Mitteldeutschen Landestheaters. Verbale Unterstützung allein reiche aber nicht.

Auf das Millionen-Defizit im Haushalt der Lutherstadt verwies CDU-Fraktionschef Frank Scheurell, auf "schmerzliche Einschnitte" vielerorts, allerdings wollte er das Ansinnen nicht verwerfen. Eine Projektförderung sei vorstellbar, ein Betriebskostenzuschuss aber nicht. Ähnlich äußerte sich die SPD-Fraktionschefin Daniela di Dio, die Irritationen einräumte angesichts eines Antrags auf institutionelle Förderung, was völlig unüblich sei. Irritiert zeigte sich überdies der Freie Wähler Stefan Kretschmar. Darüber, warum gerade die PDS den Antrag in den Stadtrat eingebracht hat. "Er ist", entgegnete Karin Dübner, "bei uns auf dem Tisch gelandet, weil die Sache sonst zu scheitern drohte." Phönix-Hausherrin Diana Pielorz räumte ein, dass ein interfraktioneller Antrag vorgesehen gewesen sei, der aus zeitlichen Gründen aber nicht zustande kam. Der Antrag ist mit Stimmenmehrheit in die Ausschüsse verwiesen worden.

Phönix landet im Stadtrat
Antrag wird eingebracht
Unter dieser Überschrift berichtete die "Mitteldeutsche Zeitung" am 20.Dezember 2006 wie folgt:

Wittenberg/MZ/cni. Einen Antrag auf finanzielle Unterstützung der angeschlagenen Phönix Theaterwelt wird Karin Dübner (PDS) heute in den Wittenberger Stadtrat einbringen. Der Trägerverein der Bühne bittet in dem Papier um finanzielle Unterstützung durch die Stadt. Es geht um etwas mehr als 42 000 Euro - Betriebskosten, die die Betreiber des ehemaligen Mitteldeutschen Landestheaters langsam, aber sicher an den Abgrund treiben (die MZ berichtete).

Zwar rechnet Thomas Pielorz, der das Theatergebäude zusammen mit Diana Pielorz 2003 in Berlin ersteigert hatte, damit, dass der Antrag in die zuständigen Ausschüsse verwiesen wird, bevor sich irgendjemand zu irgendeiner Zusage hinreißen lässt. Der Unternehmer, der in das Phönix-Projekt neben Arbeitsleistung auch Geld in Größenordnungen pumpte, ist sich aber auch ganz sicher, dass es "in allen Fraktionen ein großes Interesse daran gibt, Phönix zu unter stützen". Die Frage sei nur, in welchem Maße. Schließlich ist der Kuchen, den es unter vielen Bewerbern zu verteilen gilt, in Zeiten von Wibera und Haushaltskonsolidierung alles andere als üppig.

Auf die Frage, wie es sich mit Sponsoren verhält, die dem Phönix-Verein zu Hilfe eilen könnten, erklärt Pielorz, dass er natürlich "Freunde in Wittenberg hat, die, wenn ich sie fragen würde, einen fünfstelligen Betrag zusammenbekommen". Doch wäre das eben wieder "nicht mehr als Löcherstopfen". Man müsse langfristig in die Lage kommen, beispielsweise in eine kostengünstigere, also moderne Heiztechnik investieren zu können.

Parallel zum Antragsverfahren auf kommunaler Ebene gebe es auch Gespräche mit Vertretern des Landes. "Aber die brauchen einen Partner vor Ort", macht Pielorz auf den üblichen Kreislauf aufmerksam. Auf die Frage, ob nicht die private Phönix Theaterwelt wieder zu einer öffentlichen Einrichtung würde, sollte es zu Kostenübernahmen kommen, antwortet er: "Ein privates Theater war nie das Ziel. Ich habe nie gesagt, das müssen jetzt Diana und Thomas Pielorz machen. Es kann gerne zurück." Andererseits macht Pielorz aus einem keinen Hehl: Dass er an diesem Projekt, das auch viel Leben gekostet hat, wie Diana Pielorz es einmal formulierte, durchaus hängt.

PDS-Stadtratsfraktion beantragt Zuschuss für das Phönix-Theater
Kulturelles Zuhause für viele regionale Künstler
Unter dieser Überschrift berichtete der "Wochenspiegel" am 13.Dezember 2006 wie folgt:

Wittenberg (wg). 15 Aufführungen bietet die Phönix Theaterwelt allein im Dezember, ohne diese wäre der Weihnachtsmonat in Wittenberg kulturell sehr viel ärmer. Dennoch ist die Situation der Bühne ernst: Mit der anstehenden Neufestlegung der Betriebskosten für 2007 durch die Stadtwerke benötigt das Theater erstmals die Hilfe der Stadt Wittenberg. Zu Buche schlagen mehr als 4.000 Euro an monatlichen Betriebskosten, diese Summe können weder Betreiber- noch Förderverein alleine aufbringen. Der PDS-Antrag sieht deshalb eine anteilige Betriebskostenförderung durch die Stadt in Höhe von bis zu 3.600 Euro im Monat bzw. bis zu 43.200 Euro im Jahr vor.

Viele ehrenamtliche Helfer haben dazu beigetragen, dass sich die Phönix-Studiobühne - hier der Eingangsbereich - wieder als Schmuckstück präsentiert. Foto: Wolfgang Gorsboth

„Alle Fraktionen des Stadtrates haben sich zur Wiedereröffnung des Theaters in 2004 öffentlich zur Unterstützung des Projektes bekannt“, erinnert die PDS-Fraktionsvorsitzende Karin Dübner. Deshalb hoffe sie auf eine alle Fraktionen übergreifende Unterstützung für den Antrag, der zur weiteren Beratung in den Finanz- sowie den Haupt- und Wirtschaftsausschuss verwiesen werden soll.

„Für Phönix gibt es einfach keinen adäquaten Ersatz“, meint Heinz Wehmeier, Projektleiter der Deutsch-Russländischen Gesellschaft, die mehrmals im Jahr hochkarätige Ensembles aus Osteuropa zu regelmäßig ausverkauften Gastspielen ins Phönix einlädt. Gerade erst führte das Russische Staatsballett den „Nussknacker“ in Wittenberg auf: „Ohne die Bühne im Phönix könnten wir keine Ballettauftritte anbieten, denn das KTC ist dazu gänzlich ungeeignet, die Stadt wäre kulturell sehr viel ärmer“, so Wehmeier.

Selbst ein Theater-Urgestein wie Herbert Köfer startet seine Deutschland-Tourneen inzwischen im Phönix. Dort hat sich auch die „Mitteldeutsche Kammeroper e.V.“ etabliert, die nach der erfolgreichen Inszenierung der Märchenoper „Hänsel und Gretel“ im Frühjahr 2007 die Oper „La Cenerentola“ von Gioacchino Rossini auf die Bühne bringen wird. Der Verein unter der künstlerischen Leitung von Benjamin Sahler bietet vor allem dem Nachwuchs eine Plattform und arbeitet eng mit Musikhochschulen zusammen.

„Die beantragte Förderung in Höhe von bis zu 43.200 Euro bedeutet, dass die Stadt, bezogen auf ihre 47.000 Bürger, das Theater mit weniger als einen Euro pro Jahr und Einwohner unterstützt“, rechnet Horst Dübner vor, Vorsitzender des Phönix-Fördervereins, in dem inzwischen mehr als 120 Mitglieder durch ihre ehrenamtliche Mitarbeit eine sinnvolle Freizeitgestaltung gefunden haben. Förderverein und Betreiberverein haben, unterstützt von Sponsoren, am und im Theater Leistungen in einem Wertumfang von mehr als 100.000 Euro erbracht. Jüngstes Beispiel ist die Komplett-Sanierung der Studiobühne, die im Zuge der Theaterschließung völlig heruntergekommen war und sich jetzt nach etlichen Arbeitseinsätzen vieler Helfer wieder als Schmuckstück präsentiert. „Es gibt für keine Stadt ein Theater zum Nulltarif“, sagt Horst Dübner und betont: „Phönix nimmt die Funktion eines kulturellen Zentrums für die Stadt wahr und bietet als solches vielen lokalen und regionalen Künstlern ein Zuhause.“

Auch der Vorsitzende des Stadtrates, Thomas Popp (CDU), bekundet Sympathie für den PDS-Antrag: „Was Phönix-Theaterwelt auf die Beine gestellt hat, verdient höchsten Respekt.“ Er werde den Antrag unterstützen, kritisiere allerdings die Höhe des Zuschusses: „Im Rahmen der Haushaltskonsolidierung müssen wir unter anderem die Sportvereine stärker in die finanzielle Pflicht nehmen, da sind 43.200 Euro nur für Phönix ein dicker Brocken.“ Überdies müsse in die Energieversorgung des Objektes investiert werden, um die Betriebskosten auf ein wirtschaftlich vernünftiges Maß zu senken. „Auch diese Investition kann die Stadt nicht alleine tragen, hier müssen weitere Akteure mit ins Boot“, rät Popp. So denke man im Kunstverein, dessen Vorsitzender Popp ist, über Kooperationsmöglichkeiten mit Phönix nach, dazu soll es im Januar 2007 ein Treffen geben.

Dass Phönix nur überleben kann, wenn weiter am Profil gearbeitet wird, weiß auch Horst Dübner. Ein denkbares Konzept wäre ein Kinder- und Jugendkompetenzzentrum mit den Themenschwerpunkten Prävention und Kulturförderung. Ebenso müsse man darüber nachdenken, was Phönix zum Beitrag der Stadt an der IBA 2010 unter dem Motto „Campus Wittenberg“ beisteuern könne.

Rückblick & Vorschau

Am 3. September 2004 wurde der Spielbetrieb im Phönix wieder aufgenommen, in den zwei Jahren und vier Monate gab es dort 130 Veranstaltungen - vom Sprechtheater über Oper und Operette bis hin zu Tanztheater und Lesungen. Insgesamt besuchten mehr als 18.000 Zuschauer die Vorstellungen, dies entspricht einer Auslastung von circa 40 Prozent und stellt damit vergleichbare Bilanzen hoch subventionierter Großstadttheater in den Schatten. Phönix repräsentiert eine nicht zu übersehende kulturelle Größe in der Stadt, und das ohne festes Ensemble, ohne eigenes Repertoire, ohne angestelltes Personal und ohne festes Budget. Die Ergebnisse, die bislang realisiert werden konnten, sind deutschlandweit bei einem Haus dieser Größenordnung einzigartig.

Auch im Januar 2007 bietet der Phönix-Spielplan attraktive Inszenierungen. Den Auftakt macht am 4. Januar, 20 Uhr, die Premiere des Schwanks „Zwei Mann am Herd“ mit Herbert Köfer, Wolfgang Lippert und Angelika Mann. Am 6. Januar, 19.30 Uhr, singt Denis Fischer Titel des großen Entertainers Harald Juhnke, eine Hommage an die Berliner Kodderschnauze. Die Kalman-Operette „Die Csardasfürstin“ steht am 14. Januar, 19.30 Uhr, auf dem Programm.

Ohne Hilfe fällt im Februar der Vorhang im Theater
Unter dieser Überschrift berichtete der "Super Sonntag" am 26.November 2006 wie folgt:

Wittenberg (js). Die Hoffnungen waren groß, als die Abtsdorfer Thomas und Diana Pielorz im Jahr 2003 das zu dieser Zeit nicht mehr bespielte Theater in der Wichernstraße erwarben und in Privatinitiative und mit Unterstützung vieler Helfer wieder zu einer Kulturstätte machten. Fast zweieinhalb Jahre später ist vom Optimismus nicht mehr viel übrig geblieben: „Es sieht wirklich schlecht aus, wenn wir gemeinsam mit der Stadt keine Lösung finden, müssen wir das Haus im Februar schließen“, macht die ehrenamtliche Geschäftsführerin Diana Pielorz deutlich.

Ernste Gesichter: Chefdramaturg Dr. Karl-Hans Möller (links), Phönix-Geschäftsführerin Diana Pielorz und Dieter Freydank, ehemaliges Ensemblemitglied und heute im Phönix-Kuratorium, während der Pressekonferenz in dieser Woche. Foto: Janet Straach

Dabei mangelt es kaum am Zuschauerinteresse: „Seit September 2004 hatten wir mehr als 18.000 Zuschauer, über das Publikum können wir uns nicht beklagen“, stellt Dr. Mehrländer heraus. „Auch die technischen Voraussetzungen sind ideal, viele andere Städte würden unser Haus mit Kusshand nehmen. Wir könnten unter diesen Umständen gut weiterarbeiten - wenn die Betriebskosten nicht wären“, nennt die Vereinsvorsitzende den Brennpunkt.
Die unglaubliche Summe von 4.700 Euro - pro Monat! - muss aufgebracht werden, um Strom, Wasser, Abwasser und Gas zu bezahlen. „Mit den normalen Spieleinnahmen können wir diese Kosten nicht annähernd decken“, sagt Dr. Mehrländer traurig. Schließlich wolle man trotz aller Probleme weiter Theater für alle Bürger machen - und nicht für Privilegierte: „Manche raten uns, die Ticketpreise zu erhöhen - aber wenn die Karte ab 25 Euro und aufwärts kostet, kommt niemand mehr in den Genuss von Kultur. Wir haben uns bewusst gegen höhere Preise entschieden, denn wir wollen Theater für die Leute von hier machen“, so Dr. Mehrländer.
Auch ein zweiter Rat - bei den Betriebskosten Einsparungen zu erzielen - kann nicht umgesetzt werden: „Das Haus verbraucht mit seiner völlig veralteten Heizungsanlage so viel wie 100 Drei-Raum-Wohnungen, und selbst wenn die Gaspreise im nächsten Jahr voraussichtlich etwas sinken werden, rettet dies das Haus nicht“, erklärt Hans-Joachim Herrmann, Geschäftsführer der Stadtwerke und Theaterfreund. Mit einem neuen, speziell zugeschnittenen Vertrag ließen sich etwa 600 bis 800 Euro pro Jahr sparen - ein Tropfen auf den heißen Stein: „Es sind dringend Änderungen an der technischen Infrastruktur nötig, doch zukünftiges Energiesparen kostet erst einmal Geld, für eine neue Anlage muss man zunächst tief in die Tasche greifen. “ 10.000 Euro würden wohl nicht reichen, um eine dem Haus angepasste Wärmeversorgung zu installieren.
Eine neue Heizungsanlage ist für den Förder- und den Trägerverein der Phönix Theaterwelt derzeit Zukunftsmusik - denn wenn die bisherigen Betriebskosten nicht bezahlt werden können, ist ein Weiterbetrieb ab Februar nicht mehr möglich. „Die Summe, die wir brauchen, ist im Verhältnis eigentlich lächerlich, deshalb hoffen wir auf die schnellstmögliche Unterstützung durch die Stadt“, so Dr. Mehrländer. Diese darf sich ihrer Verantwortung nicht entziehen, fügt Dr. Karl-Hans Möller, Chefdramaturg der Städtischen Theater Chemnitz, hinzu: „Ich habe acht wunderbare und acht glückliche Jahre am Wittenberger Theater verbracht, die Stadt hat sich schon einmal der Schande ausgesetzt, ein traditionsreiches Theater zu schließen und auszuschlachten. Ich weiß, wie die Bühne ausgesehen hat, was die Privatinvestoren übernommen haben, war nichts Funktionierendes“, kritisiert er. Umso erstaunlicher sei es, dass die Kulturstätte „wiederbelebt“ werden konnte, und für nur 43.000 Euro könnte die Stadt nun ein Haus offenhalten, auf das andere Theater mit großem Neid schauen würden. „Wenn die Stadt nicht begreift, dass sie dieses Geschenk durch eine relativ kleine Investition annehmen kann, ist die Schildbürgerbezeichnung nicht mehr weit weg“, so Dr. Möller sarkastisch.
Förder- und Trägerverein des Theater - allesamt Ehrenamtliche - haben deshalb einen Antrag an alle Stadtratsfraktionen auf eine anteilige Betriebskostenförderung in Höhe von 3.600 Euro monatlich gestellt und hoffen, dass dieser auf der Stadtratssitzung im Dezember auf der Tagesordnung steht.

Theater in Zahlen

Die Phönix Theaterwelt wird seit Mai 2004 von einem Trägerverein und einem Förderverein ideell und finanziell unterstützt, beide Vereine arbeiten ausschließlich ehrenamtlich.
Seit der Wiederaufnahme des Spielbetriebes im September 2004 wurden 130 Veranstaltungen angeboten. Die Zuschauerzahlen ergeben hochgerechnet eine Auslastung von 40% pro Vorstellung und stellen vergleichbare Bilanzen einiger Berliner Theater damit in den Schatten.
Das Theater ermöglicht etwa 120 Wittenberger Bürgern eine sinnvolle Freizeitgestaltung durch aktive, ehrenamtliche Mitarbeit im Förder- und Trägerverein. Die Mitgliedschaft im Förderverein kostet 12 Euro pro Jahr, es gibt aber noch weitere Möglichkeiten, das Theater finanziell zu unterstützen (Sitzpatenschaften,...).

Großer Frühjahrsputz und ein Tag der offenen Tür
Theater Phönix wächst

Unter dieser Überschrift berichtete der "Super Sonntag" am 17.April 2005 wie folgt:

Wittenberg (red). An den beiden Aktionstagen soll an vielen Stellen des Theaters gesäubert und Instand gesetzt werden. Dazu gehören: Der Vorgarten, die Außenfront der Studiobühne, das Tor und der Zaun zum geplanten Parkplatz, die Dachabdichtung des Ballettsaals, die Garderobe im Keller und die Säuberung der Brandschutztüren. Wer mithelfen möchte, kann sich einfach in der Phönix Theaterwelt einfinden, für Essen und Trinken ist gesorgt. Helfer sollten wenn möglich Werkzeug, Putzgerätschaften und Reinigungsmittel mitbringen. “Außerdem wollen wir eine Material- und Werkzeugbörse ins Leben rufen”, berichtet Horst Dübner, Vorsitzender des Fördervereins.

Angesprochen sind Privatpersonen und Firmen, die den Förderverein bei den Instandhaltungsarbeiten unterstützen wollen. Auch eine Möbelbörse ist geplant, gesucht werden vor allem Stühle und Tische, um Raum für Raum nach erfolgter Sanierung ausstatten zu können. “Im ehemaligen Casino hat inzwischen die Studiobühne ihren Platz, die Stühle sponserte die Sparkasse Wittenberg”, freut sich Diana Pielorz. Außerdem verweist sie auf ein Gastspiel, das am Samstag nach getaner Arbeit um 16 Uhr beginnt: Das Amateurtheater Wolfen führt den “Gestiefelten Kater” nach den Brüdern Grimm auf. Nach einem Jahr lädt die Phönix Theaterwelt am Samstag, dem 30 April, von 11 bis 15 Uhr, zu einem zweiten Tag der offenen Tür ein, daraus soll eine feste Tradition entstehen: “Wir wollen Interessenten regelmäßig zeigen, was sich bei uns entwickelt hat”, erklärt Diana Pielorz.

Stündlich wird Thomas Pielorz Führungen durch alle Theaterräume anbieten, während im Foyer für musikalische Umrahmung gesorgt ist. Der Förderverein ist mit einem Infostand präsent und eine Foto-Ausstellung gibt einen Überblick der Inszenierungen, die seit September 2004 auf der Bühne aufgeführt wurden. Für das leibliche Wohl sorgen kulinarische Spezialitäten. Und auch an diesem Samstag steht abends ab 20 Uhr ein Gastspiel auf dem Programm: Die “Berlin Syncopaters” unter der Leitung von Scott Lawton präsentieren unter dem Motto “Von Babelsberg zum Broadway” Melodien der 20er, 30er und 40er Jahre bis hin zum modernen Musical. Lawton, Band und Solisten begeisterten bereits das Wittenberger Publikum während der Silvestervorstellung.

Nach dem großen Erfolg des “Phönix”-Malwettbewerbs für Kindergärten und Schulen ruft der Förderverein jetzt zu einem Foto-Wettbewerb für jedermann unter dem Motto “Bretter, die die Welt bedeuten” auf. “Das Motto kann sehr frei und nach eigenem Ermessen gestaltet werden”, sagt Petra Deckert vom Vorstand des Fördervereins. Die Fotos im Format 20 mal 30 Zentimeter bzw. A 4 als PC-Ausdruck dürfen kreativ mit dem Computer bearbeitet werden. Die Aktion wird in Zusammenarbeit mit dem Kulturbund durchgeführt, für die drei besten Arbeiten gibt es Preise. Außerdem werden die Arbeiten im Rahmen einer Ausstellung gezeigt und dienen zur Gestaltung des Theaterkalenders 2007. Jeder Einsender kann maximal drei Bilder einreichen, auf der Rückseite sind Name, Anschrift, Alter und Bildtitel zu vermerken. Einsendeschluss ist der 30. September 2005, die Arbeiten können an Phönix Theaterwelt, Wichernstraße 11 a oder den Kulturbund Wittenberg, Schulstraße 68, geschickt werden.

Neuer Service

Die Phönix Theaterwelt verbessert den Service für das Publikum. Ab sofort ist das Büro im Theater in der Wichernstraße 11a täglich von 9 bis 13 Uhr besetzt. Die Mitarbeiter stehen in dieser Zeit für Anfragen zum Spielplan und Kartenbestellungen zur Verfügung. Gleichzeitig ändert sich die Telefonnummer: Das Phönix-Büro ist ab sofort unter 03491/42 07 02 erreichbar.


Die Forderfront der Phönix Theaterwelt erstrahlt im frischen Glanz, im Rahmen des Frühjahrsputzes wird auch der Garten gestaltet. Foto: Wolfgang Gorsboth

Ein Theaterkonzept mit Seele geschaffen
Phönix: Schwarze Zahlen und viel geleistet
Unter dieser Überschrift berichtete der "Wochenspiegel" am 30.März 2005 wie folgt:

Wittenberg (red). Viele freiwillige Helfer haben sich vor und hinter der Bühne dafür engagiert, dass Wittenberg ein Theater hat. Trotzdem brauchen beide Vereine auch weiterhin Unterstützung, unter anderem wird dringend leihweise ein Flügel gesucht. Am 30. April gibt es ab 11 Uhr einen Tag der offenen Tür, dann kann sich jeder selbst ein Bild machen, was in einem Jahr alles geleistet worden ist. Die Phönix Theaterwelt Wittenberg steckt zwar noch in den Kinderschuhen, denn seit Aufnahme des regelmäßigen Spielbetriebs Anfang September 2004 sind gerade erst gut sieben Monate vergangen. “Allerdings ist es in dieser Zeit gelungen, mit Hilfe von Mitgliedsbeiträgen, Einnahmen, Spenden, Sponsorengeldern, durch Unterstützung der Stadt und natürlich dank der Hilfe zahlreicher Theater des Landes anlässlich eines Benefizmonats eine solide finanzielle Basis zu schaffen”, erklärt Diana Pielorz, Geschäftsführerin des Betreibervereins.

Als am 31. August 2002 aus “wirtschaftlichen Gründen” die Schließung des Mitteldeutschen Landestheaters veranlasst wurde, hatten auch Optimisten nicht mehr daran geglaubt, dass das 1949 als Elbe-Elster-Theater gegründete Haus als Spielstätte erhalten werden könnte. Es war dies übrigens das erste Theater in Sachsen-Anhalt, das nach der Wiedervereinigung geschlossen wurde. Am 16. Dezember 2003 wurde die zum Verkauf angebotene Immobilie von Diana und Thomas Pielorz mit privaten Mitteln ersteigert und so vor Entfremdung bzw. Abriss bewahrt. “Ziel war es, den ehemaligen Theaterstandort unter völlig neuen Rahmenbedingungen wieder als Ort der Kunst und Kultur zu beleben”, berichtet Diana Pielorz.

Angedacht waren vor allem Projekte der regionalen Theater- und Kleinkunstgruppen, aber auch Gastspiele und Eigenproduktionen. Allein, zum Neustart fehlte die Manpower: Deshalb wurde am 28. April 2004 der Förderverein gegründet und am 24. Mai 2004 der geschäftsführende Trägerverein aus der Taufe gehoben. Ersterer sollte das Haus ohne öffentliche Mittel, dafür mit viel ehrenamtlichem Engagement und Spendenmitteln wieder zu einer Spielstätte machen, in der sich das Publikum wohl fühlt. Letzterer musste gegründet werden, um eine juristisch legale Basis für die Nutzung und Bespielung des Hauses zu schaffen.

Innerhalb weniger Monate konnte das Haus durch den Einsatz der Mitglieder des Fördervereins sowie vieler weiterer freiwilliger Helfer, aber auch durch die Unterstützung von Einrichtungen wie dem IB und ortsansässigen Betrieben bau- und theatertechnisch wieder fit gemacht werden. “Nach eineinhalb Jahren Zwangspause konnte am 3. September 2004 mit Jedermann’ von Hugo von Hofmannsthal der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden”, erinnert Pielorz. Seitdem sind in der Phönix Theaterwelt Wittenberg circa 50 Vorstellungen professionell über die Bühne gegangen, inszeniert und aufgeführt von rund 20 Gast-Ensembles, die von knapp 6.000 begeisterten Zuschauern gesehen wurden. Und das alles ohne Rundhorizont, Mischpult und sonstige Technik, die bei der Schließung des Theaters eifrig geplündert wurden.

Auch nach Eröffnung des Spielbetriebs gingen die Aufräumarbeiten im und am Haus weiter. Insgesamt wurden bei den Arbeitseinsätzen 85 Kubikmeter Bauschutt und Abfall entsorgt, der Vorgarten wurde bepflanzt, die Fassade gestrichen und neu beschriftet. Und die vielen freiwilligen Helfer haben noch mehr geleistet: Eintrittskarten wurden bedruckt und ausgeschnitten, ein Phönix-Kalender im Eigendruck hergestellt, sortiert und gebunden, Werbeposter entworfen, Schließ- und Garderobendienste geleistet und die Toiletten geputzt. “Ohne dieses Engagement und ohne die Künstler, die im Benefizmonat ohne Gage aufgetreten sind, wäre es nicht gelungen, das Wittenberger Theater vor dem Untergang zu retten und es als Kulturstätte zu bewahren”, sagt Pielorz.

Förderverein und Betreiberverein haben zusammen mit den vielen Freiwilligen das geschafft, was die Kreispolitik nicht vermochte: ein zukunftsfähiges Theaterkonzept zu gestalten, das Seele hat. Sowohl der Phönix-Betreiberverein als auch der Phönix-Förderverein schreiben nach knapp einem Jahr schwarze Zahlen. Das ergab eine in den vergangenen Wochen erfolgte Bilanzierung. Die Zahlen sind aus Sicht beider Vereine ein Erfolg, der eine gute Grundlage für die weitere Arbeit bilden dürfte. “Allerdings bewegen sich die zur Verfügung stehenden Beträge in einem Rahmen, der nach wie vor höchste Sparsamkeit erfordert”, betont Pielorz. “Finanzielle Unterstützung ist natürlich weiterhin willkommen!”

Flügel gesucht

Und Unterstützung braucht die Phönix Theaterwelt ganz dringend und ganz konkret: Für den Liederabend am 16. April, 19.30 Uhr, mit Bariton Alexander Günther vom Nationaltheater Weimar, der von der Pianistin Annette Reifig am Flügel begleitet wird, sucht Phönix einen Sponsor, der eben genau diesen Flügel leihweise zur Verfügung stellt. Der Liederabend steht unter dem Motto “Wien - Berlin - New York - Hollywood” und bietet Songs deutschsprachiger Komponisten, die in den USA lebten, wie Weill, Korngold und Reneck.

Der Flügel wird noch einmal am 30. April benötigt, wenn zum Abschluss des Tages der offenen Tür der von der Silvester-Gala noch in bester Erinnerung befindliche Scott Lawton mit seinen “Berlin Syncopeters” und einem Programm mit Film- und Musical-Melodien gastiert. Wer helfen kann, wendet sich an den Förderverein, Tel. 03491/41 29 59 oder 0160/94 80 49 21.